HAMMER & LINSE

 

Ein Dialog zweier Künste

 

Die Fotokünstlerin Judith Moser und der Kunstschmied Johann Schweiger aus Donnersbach spüren dem faszinierenden Wechselspiel zwischen Kraft und Sensibilität nach. Die Macht der Bilder einerseits und der oft erstaunlich behutsame Umgang mit schwerem Material andererseits eröffnen dem Betrachter überraschend neue Zugänge. Zwei künstlerische Ausdrucksformen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, treten in Kontakt und bespiegeln einander. Die eigens für das CCW entwickelte Ausstellung erfährt eine Form der Präsentation, die jedes der Exponate – Fotos wie Schmiedewerke – für sich wirken lässt. Durch Gegenüberstellung scheinen sie einander zu entdecken und ergänzen. Den musikalischen Teil bestreitet der junge Stainacher Schlagzeuger Elias Pivic.

 

Johann Schweiger

In einer ehemaligen Lodenwalkerei hat sich der Kunstschmied Johann Schweiger 1993 seine Werkstatt eingerichtet. Dass er heute jährlich 300 Stück der schmiedetechnisch sehr anspruchsvollen Klöppel für Kirchenglocken in aller Welt produziert, hat aber allein mit der handwerklichen Präzision des Meisters aus Donnersbach zu tun. Er legt Wert auf saubere Arbeit in kleinen Details, wendet alte Schmiedetechniken wie Lochen, Spalten, Feuerschweißen und Nieten an und findet dennoch immer neue Formensprachen.

 

Judith Moser

Auch sie ist beruflich der Verarbeitung von Eisen und Metall verbunden. Die gestalterische Darstellung von Dingen ist ihr als gelernte technische Zeichnerin in der Fachrichtung Maschinenbau nicht fremd. Nur heute zeichnet sie nicht mehr detailgenau sondern fotografiert. Ihre leidenschaftliche Begeisterung zur Fotografie führte im Studienjahr 2010/2011 zum Besuch der Akademie für angewandte Fotografie in Graz unter der Leitung von Herman Herzele. „Triviale Objekte sind subtil abgebildet oft nicht als solche erkennbar und erzählen ihre eigene Geschichte. Viele einzelne Geschichten aber können zusammenfinden und erzählen so von einer Abfolge der Geschehnisse.“ Unter diesem Aspekt setzt Judith Moser ihre Projekte um. Ihre Fotos sind – egal ob in S/W oder Farbe – nicht oder nur minimal digital nachbearbeitet.

 

Eintritt: Freiwillige Spenden