Hypnotic Desert Blues!
Das Ensemble aus dem Sahara-Staat Niger gehört zur Speerspitze der „Wüstenblues”-Bands, gastiert auf den größten Festivals und hat vor allem auch mit seinem aktuellen Album „The Sahara Sessions” jede Menge internationaler Preise eingeheimst.
Beim Festival der Wüste im Jahr 2004, irgendwo in der Nähe von Timbuktu, gründete sich die Gruppe Etran Finatawa, die „Sterne der Tradition“. Es waren ursprünglich zwei Gruppen von Musikern, die da auf die Bühne kamen, um gemeinsam Musik zu machen. Zwei Kulturen, zwei Ethnien, nie zuvor hat es Wodaabe und Tuareg Musiker in einer Gruppe gegeben. Sie wagten das Experiment. Alle Musiker sind Nomaden, sie teilen das Grasland der Sahelzone, aber nicht immer harmonisch. Doch ihre Kulturen sind den gleichen Gefahren ausgesetzt: Klimawandel, Dürren, Landflucht und schlussendlich Krieg und internationaler Terrorismus zerstören ihre Lebenswelten und Kulturen.
Die Musik von Etran Finatawa erzeugt eine Geräuschkulisse: Die Wiesen der Sahelzone und der trockenen Wüste perfekt in der Vereinigung ihrer beiden Kulturen. Nie zuvor sind die klaren, durchdringenden Gesänge der Wodaabe in einem zeitgenössischen Kontext gehört worden, mit den Blues Gitarren und hypnotischen Riffs der Tuaregmusik. Ihre traditionellen Gewänder beeindrucken auf der Bühne und zeigen: Hier geht es um ein Bündnis der Kulturen!
Mit dem neuen Album „Sahara Sessions” hat Etran Finatawa wahrlich Staub aufgewirbelt und allerbeste Kritiken eingefahren. Das Album wurde ganz ohne Overdubs in einem Nomadenzelt mitten in der Wüste aufgenommen, wobei vorbeiziehende Nomaden immer wieder spontan in die Aufnahmen eingebunden wurden. Unter dem großen Baldachin des Sternenzeltes, spielten sie ihre Gitarren und sangen direkt aus dem Herzen. Jedes ergreifende Lied und jeder Schlag der Trommel Ausdruck des Schmerzes über den Verlust ihres Lebensraumes.
Auf den einschlägigen Festivals wie WOMAD oder Grassroots zählen die Protagonisten der Tuareg- und Woodabe-Völker zu den exotischsten Vertretern ihrer Zunft. In Peter Gabriels „Real World” sind sie gern gesehene Stammgäste. Die klaren, durchdringenden Gesänge der Wodaabe in einem zeitgenössischen Kontext gemeinsam mit den Blues-Gitarren und hypnotischen Riffs der Tuaregmusik zu vernehmen – das ist das Einzigartige an Etran Finatawa.Zehn Jahre nach der ersten improvisierten Performance haben sie auf allen Kontinenten gespielt und wurden zu einer der berühmtesten Bands in Niger. Sie sind Kulturbotschafter im Ausland und Kulturaktivisten zu Hause. Alle Musiker setzen sich engagiert für Kulturerhalt ein und geben immer wieder Workshops und Konzerte in Schulen und Jugendzentren im ganzen Land. Ihre kulturelle Fusion dient als Beispiel für das friedliche Zusammenleben der Kulturen. Sie setzen Zeichen in Zeiten von Spannung und Ethnizität.
Alhousseini Mohammed Anivolla – E-Gitarre
Goumar Abdoul Jamil – Akustische Gitarre
Bammo Agonla – Gesang
Bagui Bouga, Mamane Tankari – Wasserkalebasse