HARRI STOJKA’S HOT CLUB DE VIENNE
A TRIBUTE TO SWING
Harri Stojka beschäftigte sich ab Anfang der 80er Jahre lange Zeit mit Bebop, bis er Anfang 2000 den Sinti Swing für sich entdeckte. Bebop ist eine Musikrichtung, die Anfang der 1940er Jahre im Jazz den Swing als Hauptstilrichtung ablöste und somit den Ursprung des Modern Jazz bildete. Wesentliche Elemente des Bebop sind schnelle Tempi und komplexe Harmonie Schemata. Wesentlich für den Bebop sind die Improvisationen auf langenformalen Strecken. Bebop wurde geprägt durch Charley Parker, Miles Davis, Dizzy Gillespie und anderen.
Django Reinhardt (Gitarrist * 23. Januar 1910 in Liberchies, Belgien; † 16. Mai 1953 in Samois-sur-Seine bei Paris) prägte in den 30er Jahren den Sinti Swing. Wesentlich für den Sinti-Swing ist die jazzgemäße Rhythmik in Akkordeffekten. Rund um Django Reinhard und den Geiger Stéphane Grappelli wurde der legendäre Quintett “Hot Club de France“ formiert. Darum nennt auch Harri Stojka sein neu formiertes Sinti-Swing Ensemble „Hot Club de Vienne.“
Harri Stojka: „Der Sinti Swing ist die europäische Antwort auf den amerikanischen Jazz“.
Harri Stojka – Gitarre
Claudius Jelinek – Gitarre
Peter Strutzenberger – Bass
Gerald Preinfalk – Klarinette
Michi Weber – Rhythmusgitarre
Biographie Harri Stojka:
Der österreichische Jazz Gitarrist Harri Stojka begann seine Laufbahn 1970 mit der Formation Jano + Harri Stojka in der Arena. Bald darauf stieg der junge Autodidakt als Bassist in die Band von Karl Ratzer Gipsy-Love ein und profilierte sich als Gitarrist bei Peter Wolfs “Objektiv Truth Orchestra”. 1978 gründete er den “Harri Stojka Express”, der als einzige österreichische Gruppe neben Jimmi Cliff, Eric Burden, Van Morrison und Carlos Santana beim Open Air Festival im Wiener Prater Stadion auftrat. Es folgte eine Einladung zum legendären Jazzfestival Montreux, wo Harri Stojka neben Larry Coryell im Rahmen des “Guitar-Summit” spilte. Dieser Auftritt vor einem höchst versierten Fachpublikum, wo ihm auch Musikerkollegen der Weltklasse Anerkennung zollten, brachte Harri den Durchbruch. Die LP “Live at Montreux” liefert ein stimmungsvolles Zeugnis für den Beginn dieser beeindruckenden Weltkarriere.
Seitdem avancierte Harri Stojka zu einem der wichtigsten österreichischen Jazzmusiker. Es folgten Einladungen zu Jazz Festivals als Headliner: Paris, Anger, Prag, London, Barcelona, New Delhi, New York, Syracuse, Montreal, Detroit. Mit der Band um Harri Stojka hörte man zum ersten Mal Europäischen Jazz in China und in Indien. Auf all seinen Reisen weist er sein begeistertes Publikum darauf hin, österreichischer Rom zu sein, und trägt dazu bei, dass Österreich im Ausland viele Sympathien gewinnt. 2006 ist die Aufnahme bei ZOHO Music in New York neu aufgelegt worden. In Deutschland wurde sie von renommierten Jazz-Experten innerhalb von nur einer Woche zum Deutschen Musik Kritiker Preis nominiert. Mit diesem Projekt gab die Formation um Harri Stojka gleich zwei Konzerte beim Jazzfestival in Montreux, Kahmoro Festival, Sziget Festival Budapest, dem berühmten Django Reinhardt Memorial Festival in Augsburg, Grazer Jazz Festival, dem Jazzfestival in Jakarta und in Yogjakarta.
Der überzeugte Wiener Harri Stojka entstammt einer Lovara-Rom-Dynastie, die vor 150 Jahren aus der Walachei kam und sich in Wien zum Leben und Arbeiten niederließ. Die Familie hatte im Zweiten Weltkrieg viele Opfer zu beklagen – von 200 Verwandten überlebten Familienmitglieder sechs die Konzentrationslager und den berüchtigten Todesmarsch. Immer wieder engagiert sich Harri Stojka in Projekten, die dem Gedenken und der Aufarbeitung dieser Zeit gewidmet sind. So will die 2005 entstandene CD „Garude Apsa“/ „Verborgene Tränen“ an die musikalischen Wurzeln der Roma erinnern, um der heutigen Generation Stolz und Mut für die Zukunft zu geben. In einem Europa, das sich zunehmend politisch zu der Roma-Kultur bekennt, hat Harri Stojka die Aktion „Ich bin gegen das Wort Zigeuner und für das Wort Rom“ ins Leben gerufen, die öffentliches und internationales Interesse hervorruft.
Harri Stojka hat etwas geschafft, was sich viele wünschen – einen eigenen Gitarrenstil zu kreieren und schon nach wenigen Tönen in der Solistik als Harri Stojka erkennbar zu sein. Was Harri Stojkas Gitarrenspiel ausmacht ist seine Virtuosität gepaart mit Blues feeling, der besondere Drive, das Phrasing und der Sound seiner Gipsy Jazz Akustikgitarre. Er ist in vielen Musikrichtungen zu Hause, von Pop bis Avantgarde Jazz, von Gipsy Swing bis Bebop, von Hard Rock bis Heavy Metal. Mit dieser Vielseitigkeit und mit dem ständigen Weiterentwickeln seiner Musik hat Harri Stojka viele österreichische Gitarristen beeinflußt und engagiert sich für Nachwuchsmusiker. Er ist aus der österreichischen Musikgeschichte nicht weg zu denken und bereits eine Legende, bei alledem aber ein bescheidener und sympathischer Mensch.
2005 wurde Harri Stojkas CD „A Tribute to Swing“ in Deutschland für den Echo Preis nominiert – zur besten CD Produktion aus dem Ausland. Der Film „Gypsy Spirit, Harri Stojka eine Reise“, eine musikalische Reise durch Indien auf der Suche nach den Wurzeln des Jazz wurde 2011mit einer Romy ausgezeichnet: zum besten Kino Dokumentarfilm Österreichs gekürt.