Jetzt, Leuteln, jetzt loost’s amal zua!
Mein Gsangl is wohl a weng alt,
Es is aba dennascht schö gnua.
I moan, daß ‘s enk allesamm gfallt.
Eine Steinbauer & Dobrowsky Weihnachtsproduktion mit Musik nach Ludwig Thomas‘ HEILIGE NACHT
“Es mag mir vielleicht als Rührseligkeit ausgelegt werden, wenn ich gestehe, dass ich die Heilige Nacht beim Lesen so empfinde, als säße ich als Kind wieder in der warmen Stube und sähe all das Göttliche dieser Legende so menschlich und geheimnisvoll, als wär’s etwas, das jedem von uns geschehen könnte.” (Oskar Maria Graf)
Frei von falscher Sentimentalität entwarf 1917 der bayerische Dichter Thoma seine Version der Heiligen Nacht nach dem Lukas Evangelium in Versform. Umso bedauerlicher, dass der in seiner Schlichtheit berührende Text in Thomas Heimat seit Jahrzehnten zur „Pflichtvorstellung“ geworden ist. Meist volkstümelnd und gefühlig um Tradition bemüht, entwickeln zahllose Aufführungen mit Harfenklang, Kindersopran und Bühnenprominenz eben das Pathos, das die ursprüngliche Direktheit und den Charme des Textes gänzlich vermissen lassen. Steinbauer & Dobrowsky nehmen sich der Vorlage in ihrer eigenen Unkompliziertheit an und holen sich das Wunder wie weiland der Autor nach Bayern schlicht in die Steiermark. Auf der Suche nach Entschleunigung und unsentimentaler Feierlichkeit in der rasantesten Zeit des Jahres stehen dem Duo neben einem starken Text ein wahrhaft gefühlvoller Musiker zur Seite: Der Bassist Reinhard Ziegerhofer entwickelte die musikalische Dramaturgie zu Ludwig Thomas Heilige Nacht, die bis heute die liebenswürdigste Version vom Beginn der „größten Geschichte aller Zeiten“ ist.
Dorothee Steinbauer & Wolfgang Dobrowsky – Konzept, Regie & Darstellung
Reinhard Ziegerhofer – Musikkonzept/Komposition & Spiel