Dienstag, 31. Oktober, 20h, CCW: HEART OF A DOG (Film)

Heart of a dog (3)SAATGUT – Impulse zum Wachstum kultureller Auseinandersetzung (Film & Gespräch)

 

HEART OF A DOG

Doku, USA 2015, 75 Minuten, OmU, Regie: Laurie Anderson

 

Ein Gesamtkunstwerk der amerikanischen Allroundkünstlerin! Anhand ihres philosophischen Essays, lässt sie uns an Erinnerungen, ihrem Gedankenfluss über Gegenwart, Tod, Liebe und das Leben teilhaben. Unglaublich persönlich und doch nie unangenehm privat. Ein Meisterwerk aus literarisch wie musikalischer Feder, Pinsel und  Kehle dieser besonderen Frau.

 

Eintritt: € 8.-

 

 

 


Mittwoch, 5. April, 19h, KURHAUS BAD AUSSEE (!!!): HOPE FOR ALL (Dokumentation)

Hope For All (3)Achtung: Diese Veranstaltung findet im Kurhaus Bad Aussee statt. Sie ist Teil der Veranstaltungsserie SAATGUT, die aus jeweils zwei Dokumentationen im CCW und im Kurhaus Bad Aussee besteht.

 

 

HOPE FOR ALL (A 2016, 100 Min.)

 

Film und Publikumsgespräch mit Regisseurin Nina Messinger

 

Gesprächsleitung: Jolana Wagner-Skacel

 

65 Milliarden Tiere werden jährlich für unsere Ernährungszwecke geschlachtet. Ein Drittel des weltweit produzierten Getreides wird an die Masttiere verfüttert während 1,8 Milliarden Menschen hungern. Nina Messinger reiste durch Europa, Indien und die USA, um eine verblüffend einfache Lösung zu finden, die vor uns auf unseren Tellern liegt: Die Veränderung unseres Essverhaltens kann unsere Gesundheit und unseren Planeten wieder ins Gleichgewicht bringen.

 

„Leben Sie achtsam!“ (Dr. Jane Goodall, Primatologin und UN-Friedensbotschafterin)

 

www.hopeforall.at

 

Eintritt: EUR 10.-

 

 

 


Mittwoch, 22. März, 19h, KURHAUS BAD AUSSEE (!!!): HOLZ ERDE FLEISCH (Dokumentation)

Holz, Erde, Fleisch (5)Achtung: Diese Veranstaltung findet im Kurhaus Bad Aussee statt. Sie ist Teil der Veranstaltungsserie SAATGUT, die aus jeweils zwei Dokumentationen im CCW und im Kurhaus Bad Aussee besteht.

 

HOLZ ERDE FLEISCH (A 2016, 72 Min.)

 

Film und Publikumsgespräch mit Regisseur Sigmund Steiner

 

Gesprächsleitung: Jolana Wagner-Skacel

 

„Ein bemerkenswertes Porträt bäuerlicher Tradition.“ (Der Standard)

 

Sigmund Steiner – selbst Bauernsohn – portraitiert in seinem essayistischen Dokumentarfilm drei Bauern bei der Arbeit im Wald, auf dem Feld und auf der Alm. Werden ihre Kinder eines Tages ihren Besitz übernehmen oder stirbt der Bauernberuf mit ihnen aus? Wieso haben sie sich einst entschieden, die Arbeit ihrer Väter fortzuführen?

 

Bester deutschsprachiger Dokumentarfilm DOK.fest München 2016

Hauptpreis der Diagonale 2016: „Der Mut dieses klugen Filmes liegt in seiner Schlichtheit. … Seine Größe besteht aber darin, trotzdem das Universale des Menschlichen zum Thema zu haben.“ (Diagonale Jury)

 

www.holzerdefleisch.com

 

Eintritt: EUR 10.-

 

 

 


Mittwoch, 12. April, 19h, CCW: SEIT DIE WELT WELT IST (Dokumentation)

Seit die Welt Welt ist (3)SEIT DIE WELT WELT IST – Desde que el mundo es mundo

 

Dokumentation A/E 2015, 103 Minuten, OmU

 

Regie: Günter Schwaiger

 

Film und Publikumsgespräch mit Regisseur Günter Schwaiger

Gesprächsleitung: Dorothee Steinbauer

 

Der Kleinbauer Gonzalo lebt mit seiner Familie in einem Dorf im Hochland von Kastilien. Die alte und weise Tradition der Selbstversorgung – vom Schweineschlachten bis zum eigenen Wein – kommt ihm sehr zu Gute in Zeiten der Krise, die Spanien gerade durchlebt. Denn auch sein Dorf ist von Firmenschließungen und Arbeitslosigkeit betroffen, während die Kleinbauern unter ständigem Druck der Lebensmittelindustrie, der Banken und der Großgrundbesitzer stehen.

 

„SEIT DIE WELT WELT IST, ein Porträt des anderen, unbekannten Spanien, das eingezwängt zwischen Traditionen und Wirtschaftskrise in den kleinen Dörfern um‘s Überleben kämpft, versteht sich auch als eine Hommage an die einfachen Dinge, an die Natürlichkeit und die erfrischende Rebellion von Lebensweisheit. Diese bildstarke, Hommage an eine im Verschwinden begriffene Lebensweise, beeindruckt ungemein.“ (WIENER ZEITUNG)

 

„Eine bilderstarke, liebevolle Hommage an eine verschwindende Lebensweise ...“ (APA)

 

„Ein Film über die Schönheit des Überlebens ...“ (Margarete Affenzeller, Der Standard)

 

http://www.mosolov-p.com/german/peliculas/seit-die-welt-welt-ist.html

 

Eintritt: EUR 10.-

 

 

 


Mittwoch, 29. März, 19h, CCW: BAUER UNSER (Dokumentation)

Bauer unser (1)BAUER UNSER

 

Dokumentation A/B/F 2016, 92 Minuten

 

Regie: Robert Schabus

 

Film und Publikumsgespräch mit Regisseur Robert Schabus

Gesprächsleitung: Dorothee Steinbauer

 

Zwei Jahre Arbeit stecken in BAUER UNSER, inklusive Recherche, Dreharbeiten und Schnitt. Schabus war mit seinem Team in ganz Österreich, in Brüssel und Straßburg unterwegs, um die ungeschminkte Wahrheit zu erfahren. Zu Wort kommen Politiker, Industrielle und Landwirte. Schabus zeigt wie es auf Österreichs Bauernhöfen zugeht und bleibt dabei vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur, so einhellig der Tenor: So wird es nicht weitergehen. Es läuft etwas falsch. Das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – stellen die meisten von ihnen in Frage. BAUER UNSER ist ein sehenswerter Film, der zeigt, wie Wirtschaftspolitik und Gesellschaft immer öfter vor der Industrie kapitulieren. Es sind keine rosigen Bilder, und doch gibt es Momente der Hoffnung. Die Bestandsaufnahme eines unbefriedigenden Zustandes, der aber auch Alternativen aufzeigt. BAUER UNSER ist ein Film, der Lust macht, dem Bauern um‘s Eck einen Besuch abzustatten, bewusst heimische Lebensmittel zu genießen – und auch als KonsumentIn das Bekenntnis abzulegen: „Bauer unser“.

 

BAUER UNSER – Erfolgreichster Dokumentarfilm seit WE FEED THE WORLD, LET‘S MAKE MONEY und ALPHABET.

 

www.bauer-unser.at

 

Eintritt: EUR 10.-

 

Der Brennstoff (November 2016):

BAUER UNSER – billige Nahrung – teuer erkauft.

Robert Schabus, Regisseur der Doku Bauer unser, die im Vorjahr Pre­miere feierte und seither höchst erfolgreich durch die Kinos tourt, ist selbst auf einem Bauernhof in Ober­kärn­ten aufgewachsen. »Bis heute hat sich mein Bruder mit seiner Familie diese so reiche Welt erhalten. Eine Aus­nahme!« Der bäuer­liche Hinter­grund schärft den Blick.

 

Was ist passiert? »Die Landwirtschaft heute ist geprägt von Speziali­sie­rung und Intensivierung. Das vielfältige Universum wurde in den letzten Jahrzehnten in vielen Fällen auf straff gefü̈hrte Wirtschaftsbetriebe reduziert.« Jetzt re­giert die Geldlogik, die alles auslöscht, was sich nicht rechnet. »Der internationale Frei­handel mit Le­bens­mit­teln findet immer jemanden, der noch billiger produzieren kann.« Wie sich der Wettbewerb auf die Qualität auswirkt? Nicht gut. Doch geht es dem Filmemacher nicht nur um Qualität: »Bauer unser ist fü̈r mich eine ge­sell­schafts­politische Notwendigkeit; es geht nicht nur um Produkte, sondern darum, soziale und öko­lo­gi­sche Zu­sammenhänge aufzuzeigen. Wir ver­­lieren mit der klein­­strukturierten Landwirt­schaft viel mehr als nur die Bauern selber. Artenvielfalt, Arbeits­plätze am Land, das soziale Netz im ländlichen Raum, Selbst­versor­gung ver­schwinden.« In den Markt dürfe man aber doch nicht eingreifen, wird oft be­hauptet. »Diese neoliberale Gesinnung wird uns als Na­­turgesetz verkauft« sagt Schabus. »Das ist eine ge­zielte politische Strategie der Entpolitisierung.« Erst wenn wir aufhören, daran zu glauben, wird sich das Blatt wenden.

 

 


Donnerstag, 11. Februar, 16h: LEON UND DIE MAGISCHEN WORTE

Kinderfilm-DVD-Leon-4260173780925Zeichentrick, F/I 2009, 74 Minuten

 

Der 7-jährige Leon kann noch immer nicht lesen! Als das Erbe seiner Tante – eine alte Bibliothek – verkauft werden soll, entdeckt er, dass alle seine Freunde aus den Märchen und Geschichten lebendig sind! Um sie vor dem Vergessen zu retten, muss er einen alten Zauberspruch vorlesen – ganz alleine! Eine Hommage an die Magie von Büchern und die Kunst des Lesens.

 

 

 


Donnerstag, 10. Dezember, 20h: FROZEN RIVER

Frozen River (2)FROZEN RIVER – Auf dünnem Eis USA 2008, 97 Minuten, Regie: Courtney Hunt. Pünktlich zum Weihnachtsfest muss Ray Eddy einsehen, dass ihr spielsüchtiger Mann nicht von seiner aktuellen Eskapade wiederkehren wird. Ebenso verschwunden sind sämtliche Ersparnisse und damit die Chance, der Tristesse des Trailerparks an der amerikanisch-kanadischen Grenze zu entkommen. Den Familienwagen findet die zweifache Mutter dennoch wieder, gerade als die Mohawk Lila das Vehikel stehlen will. Das erste Treffen der beiden Frauen endet brüsk. Doch dann kehrt die verzweifelte Ray zurück, um auf einen waghalsigen Deal einzusteigen: Gemeinsam mit Lila schmuggelt sie im Kofferraum illegale Einwanderer über einen zugefrorenen Grenzfluss. Den Lohn dafür hat sie bitter nötig, will sie weiterhin für ihre Kinder sorgen können. Und so lässt sich Ray auf weitere Passagen und damit ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei ein... Ein grandioses Plädoyer für Menschlichkeit, das sich jeglicher Verurteilung enthält und: Für Quentin Tarantino der atemberaubende Thriller des Jahres 2008!

 

Jan Hamms Kritik auf filmstarts.de:

„Das Handlungsgerüst ist simpel: Eine White-Trash-Mum wird kriminell, um zu überleben. Leicht hätte daraus ein Rührstück über den existenziellen Kampf der amerikanischen Unterschicht werden können. Doch Hunt gelingt es, den impliziten Kitsch zu neutralisieren, indem sie ihre Geschichte mit kühlem Realismus inszeniert und moralisierende Exkurse vermeidet. Einfühlsam verortet sie Rays kriminelle Energie in ihrer verzweifelten Wirtschaftslage, ohne aus den Augen zu verlieren, welchen Schaden ihre Protagonistin damit anrichtet. Hunt verdeutlicht schonungslos, dass der kriminelle Überlebenskampf, so unvermeidlich er sein mag, nichts Heroisches an sich hat. Kaum subtil, dafür dank der ausgezeichneten Fotografie sehr effektiv, spiegeln die geisterhaften Winterlandschaften am Ufer des „Frozen River“ das Seelenleben der Figuren wieder. Auch hier bleibt Hunts Drehbuch konsistent und schildert das Verhältnis zwischen Ray und Lila ohne jegliche Spur von Sentimentalität. Die beiden sind keine Freundinnen, zu Beginn nicht und am Ende kaum mehr. Was sie eint, ist ihr Überlebenswille. Hunt geht es nicht darum, Rays Vorgehen zu hinterfragen, sondern darum, dass sie überhaupt die Kraft hat, den Herausforderungen als sozial schwache, alleinerziehende Mutter entgegenzutreten. Abseits aller moralischen Fragen feiert „Frozen River“ den Wert der Familie, ja der Zwischenmenschlichkeit überhaupt, als Gegenentwurf zum überwältigenden Materialismus und als Motor des Überlebenskampfes. Und deswegen entgleitet der Film trotz all der Finsternis nie ins Depressive. Ein kleines Kunststück, das vor allem dank Melissa Leos ausdrucksstarkem Spiel glückt. „Frozen River“ ist eine sensible Beobachtung kritischer sozialer Verhältnisse, die ihre Fragen bewusst offen lässt.

 

Großer Preis der Jury beim Sundance-Festival!

 

 

 


Donnerstag, 10. Dezember, 16h: MORGEN, FINDUS, WIRD'S WAS GEBEN

Morgen Findus (2)DK/S/D 2005, 74 Minuten, ab 4 Jahren. Zeichentrick nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Sven Nordqvist. Kurz vor Heiligabend schnappt Findus ein Gespräch auf, bei dem Kinder sich über den Weihnachtsmann unterhalten. Von dem hatte der kleine Kater vorher nie etwas gehört, und so eilt er zu Pettersson um ihn mit Fragen nach diesem geheimnisvollen Burschen zu löchern. Pettersson glaubt natürlich schon lange nicht mehr an den Weihnachtsmann, manövriert sich aber in die Bredouille, indem er Findus die Geschichte von dessen alljährlichem Besuch mit Geschenken erzählt. Der hat von nun an nur noch einen Wunsch: Der Weihnachtsmann soll unbedingt an Heiligabend bei den beiden vorbeischauen, und Pettersson lässt sich in einer schwachen Sekunde von Findus dieses Versprechen abnehmen. Jetzt ist guter Rat teuer: Der griesgrämige Nachbar Gustavsson hat nämlich so gar keine Lust, sich den roten Wams überzuwerfen und erinnert den Erfinder lieber daran, dass er für die Weihnachtsfeier des Dorfes noch einen ganzen Wagen voll Holzfiguren zu schnitzen habe. Da kommt Pettersson die rettende Idee: Eine Weihnachtsmann-Maschine muss her!

 

 

 


Mittwoch, 4. November, 19h: DAS SALZ DER ERDE

Das Salz der Erde (2)Dokumentation, I/F/BRA 2014, 110 Minuten, Regie: Wim Wenders.

Die Unbestechlichkeit von schwarz und weiß: Untrüglichen Blick und weites Herz beweist der Fotokünstler Sebastiao Salgado. Kaum ein fotografisches Oevre ist so geprägt von Empathie. Gemeinsam mit Salgados Sohn – dem Regisseur Juliano Ribeiro Salgado – gelingt Wim Wenders mit SALZ DER ERDE  ein bewegendes Porträt des vornehmlich S/W fotografierenden Künstlers. Nach 40 Jahren Konfrontation mit den „Infernos“ der Erde wendet sich der Brasilianer mit GENESIS den letzten Paradiesen zu. Im Jahr 2004 begann Salgado sein Projekt, um das makellose Gesicht der Natur und der Menschheit abzubilden. GENESIS besteht aus einer Reihe von Landschafts- und Tieraufnahmen sowie aus Fotos von menschlichen Gemeinschaften, die im Einklang mit ihren alten Traditionen und Kulturen leben. Dieses Werk wurde als ein möglicher Weg der menschlichen Wiederentdeckung in sich selbst und in der Natur konzipiert. Im Frühjahr 2013 wurden zwei Bücher zu „Genesis“ im Verlag TASCHEN in sechs Sprachen veröffentlicht. Zeitgleich begann die weltweite Wanderausstellung GENESIS. Das intensive Filmporträt SALZ DER ERDE kann durchaus als Hommage an die Schönheit unseres Planeten verstanden werden. Ein Film, der dank des Menschen Salgado Mut macht, hier wie da hinzusehen und uns Visionen für die Zukunft beschert.

Wir freuen uns im Anschluss an die Filmvorführung auf eine spannende Gesprächsrunde mit Ute Gross (Kleine Zeitung), Gerald Horn (Psychologe), Hans Kraxner (Kameramann), Armin Walcher (Fotograf) und Moreau (Chefredakteur Brennstoff) als Gesprächsleiter.

www.dassalzdererde-derfilm.de

 

 

 


Donnerstag, 12. März, 19h, CCW: TIMBUKTU (Film+Diskussion)

Timbuktu (4) HPTIMBUKTU

Drama, F/MAURETANIEN 2014, 97 Min., Regie: Abderrahmane Sissako

 

2015 ausgezeichnet mit 7 Cesars!

 

 

 

Im Anschluß an den Film: DISKUSSION

Barbara Kabas – Initiatorin der Plattform „Gastfreundschaft im Ennstal“

Sakip Zekan – Imam, Liezen

Pfarrer Erhard Lieberknecht – Evang. Pfarre  Stainach

Chlodwig Haslebner – BAHÁ’Í-Gemeinde, Bad Aussee

 

Gesprächsleitung:

Mag. Birgit Lesjak-Ladstätter – Religionslehrerin und Erwachsenenbildnerin, Öblarn

 

Die von Mythen umwobene malische Stadt Timbuktu wird von Dschihadisten übernommen, die ihre Regeln der Bevölkerung aufzwingen wollen. Die Beduinen-Familie von Kidane lebt friedlich in ihrem Zelt, bis ein Zwist mit dem Fischer Mambou alles durcheinanderbringt. Abderrahmane Sissako schafft es auf bewegende Weise, dem grassierenden Fundamentalismus auf sanfte Art ein zutiefst menschliches Filmgedicht entgegenzuhalten.

 

Poesie als Hoffnung

Der gebürtige Mauretanier Abderrahmane Sissako ist in Bamako (Mali) aufgewachsen und hat dort zuletzt im Hof seines Vaterhauses den Spielfilm Bamako gedreht. Darin begegnet er der Ausbeutung von IWF und Weltbank in Form eines Gerichts, das mitten im Lebensalltag abgehalten wird und dadurch stärker wirkt als seitenlange Abhandlungen über die Ungerechtigkeiten dieser Welt. Ursprünglich wollte er danach einen Essayfilm über die Ausbreitung des islamischen Fundamentalismus in der Gegend der mythenumwobenen Stadt Timbuktu gestalten, doch nachdem er vor Ort die Steinigung eines ehebrecherischen Paares durch die Extremisten erlebt hatte, entschied er sich dafür, einen Spielfilm zu drehen.

 

Sissako hat den islamistischen Fundamentalismus erlebt und reagiert auf das Wüten einer Minderheit mit einem Film, der den Alltag vor Augen führt, uns gleichzeitig eine Geschichte erzählt, die zeigt, dass auch der friedlichste Alltag auch nicht einfach nur friedlich ist. Zwist ist eine menschliche Schwäche, die oft genug tragisch endet.

 

Die Täter in seinem Film kommen von überall her und sprechen keine gemeinsame Sprache. So wenig sie einander verstehen, so wenig wissen sie, was die Regeln sollen, die sie den Menschen in Timbuktu aufzwingen. Für diese ist es nicht nachvollziehbar, warum sie nicht mehr rauchen, musizieren oder Fußball spielen sollen, warum die Fischverkäuferin auf dem Markt Handschuhe tragen muss, warum die Moschee als Ort des Gebets und der Besinnung mit Waffen betreten wird. Sissako erzählt in stillen Bildern und einer Sanftheit, die das Drama, das er betrachtet, erst recht hervorheben. Keine Schwarzweiß-Malerei, dafür eine Betrachtung voller Poesie, die er der kopflosen Gewalt entgegensetzt.

 

„Timbuktu ist ein leiser, poetischer Film von großer Wucht.“ ZDF

 

Weitere Pressestimmen:

 

www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/abderrahmane-sissakos-grossartiger-film-timbuktu-13316126.html

 

www.derstandard.at/2000010407376/Timbuktu-Das-Kauderwelsch-der-Jihadisten

 

www.spiegel.de/kultur/kino/timbuktu-kritik-die-schrecken-der-scharia-in-mali-a-1006659.html