Freitag, 28. Oktober, 20h, CCW: AL FOUL (USA)
Mal klingt er wie ein Bluesmann aus den 50ern, mal wie Johnny Cash als der noch feinsten Rockabilly spielte. Doch Al Foul stammt aus Arizona – ebenso wie seine Kollegen von Giant Sand und Calexico. Im Duo mit Laurent Allinger aus Frankreich – Theremin, Percussion und Electronics – wird das CCW zur Bühne für eine mitreißende Mixtur von Blues, Rockabilly und Rock’n‘Roll.
Eintritt: € 15.-
Ermäßigung von € 3.- für CCW-Mitglieder
Ermäßigung von € 2.- für Club Ö1, AK-Card, Senioren
Ermäßigung von 50% für Schüler, Lehrlinge, Studenten, Arbeitslose, Menschen mit Behinderung
Freier Eintritt für Kinder unter 10 Jahren
Fr, 28. November 2014, 20h, CCW: RIPOFF RASKOLNIKOV
Der in Graz lebende Singer-Songwriter Ripoff Raskolnikov zählt zu den authentischsten Vertretern des Genres. Seine Bewunderung für die Blues-Größen der ersten Stunde wie Blind Willie McTell, Skip James, Robert Johnson und John Lee Hooker findet ihren Ausdruck nicht in Imitation. Vielmehr verbindet ihn mit ihnen die Konsequenz, mit der er seinen Weg geht, ohne sich um Modeströmungen jeglicher Herkunft zu kümmern, und die unerschütterliche Integrität, mit der er versucht, menschliche Emotionen wie Liebe, Leidenschaft, Verlust, Schmerz, Verlangen, die Suche nach Schönheit, den Hunger auf das Leben oder die Angst vor dem Tod auszuloten und in Musik zu verwandeln. Mit seinem Bühnencharisma, seinem trockenen Humor, seinem ganz individuellen Zugang zum Blues und seinem Faible für müllplatzverdächtige Anzüge und verwaschen-welke Knopflochrosen ist Ripoff Raskolnikov ein Musiker, den man nicht nur hören, sondern auch sehen möchte. Der für ein Ripoff Raskolnikov-Konzert charakteristischen Atmosphäre emotionsgeladener Intensität wird man sich in jedem Fall schwer entziehen können.
Er spielt in Begleitung seiner exzellenten Band mit Szabolcs Nagy (piano), Varga Laca (bass) und Lajos Gyenge (drums).
Sa, 18. Oktober 2014, 20h, CCW: MADISON VIOLET (CAN)
TOP-NEWS: Madison Violet haben den ganzen Winter im Studio verbracht und für die kommende CD völlig neues Material eingespielt (die CD soll zum Tourstart im Herbst 2014 fertig sein). Mit Einflüssen aus Country, Pop, Electro, Disco und Folk gehen die neuen Songs in eine sehr frische Richtung, ohne aber ihre eingeschworenen Fans vor den Kopf stoßen zu wollen. Natürlich kommt auch das starke Songwriting der Beiden wieder zum Tragen und die wirklich ansteckenden Kompositionen werden ein völlig neues Publikum begeistern. Man darf großes erwarten!
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Nicht nur Bob Dylan ist auf einer „Never Ending Tour“. Auch die kanadischen Sängerinnen und Songschreiberinnen Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac, bekannt als Madison Violet, reisen seit gut elf Jahren fast pausenlos um die Welt. Dabei spielten sie mit so unterschiedlichen Acts wie Hothouse Flowers, Runrig, Ron Sexsmith, Indigo Girls sowie den Temptations und gastierten auf renommierten Festivals wie dem Montreux Jazz Festival und dem TFF Rudolstadt. Inzwischen hat sich der Marathon von über 200 Konzerten im Jahr ausgezahlt.
In ihrer Heimat zählt das Duo zur Hautevolee der blühenden Singer/Songwriter-Szene. Und auch in den USA, Australien und Europa sind Madison Violet längst nicht mehr „nur“ ein Geheimtipp für Liebhaber von Akustik-Pop, Folk und Alternative Country. Nach ihrem letzten künstlerischen Triumph mit dem hochgelobten Album „No Fool For Trying“, das ihnen unter anderem den kanadischen Folk-Music-Award 2009, den Sieg beim John Lennon Songwriting Contest „Maxell Song Of The Year“ sowie eine Nominierung für den wichtigsten Musikpreis Kanadas, den Juno, einbrachte, stehen die sympathischen Kanadierinnen mit ihrem neuen Album „The Good In Goodbye“ nun endgültig vor dem großen internationalen Durchbruch.
Live-CD „Come As You Are”
On The Road Again – im Fall von Madison Violet kann man das „again“ getrost streichen. Streng genommen sind Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac seit zwölf Jahren ununterbrochen unterwegs und bringen es mühelos auf über 200 Konzerte im Jahr. Wer die beiden Kanadierinnen einmal live erleben durfte, weiß um ihre besondere Fähigkeit, innerhalb kürzester Zeit eine intime Atmosphäre zu erschaffen, in der ihre zwischen Alternative Country, Folk, Bluegrass und Akustik-Pop angesiedelten Songs ganz besonders gut wirken können. Nun war es an der Zeit, diese außergewöhnlichen Konzert-Momente auch einmal auf DVD und CD zu dokumentieren. Das Ergebnis liegt nun vor, heißt „Come As You Are“ und schafft es tatsächlich, den speziellen Geist eines Madison Violet Auftritts fernab der Clubs und Konzerthallen zu reproduzieren.
Es war der 4. November 2011, als Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac gemeinsam mit dem Bassisten Adrian Lawryshyn in der Kölner Kulturkirche ein in der Tat denkwürdiges Konzert gaben. Auf Tour waren sie anlässlich der Veröffentlichung ihres von der Kritik hochgelobten Albums „The Good In Goodbye“. Tatsächlich aber gaben die beiden Sängerinnen und Songwriterinnen einen faszinierenden Überblick über ihr gesamtes bisheriges Schaffen, angefangen bei der EP, mit der 2002 alles begann. Von dieser Platte, die so hieß wie das Duo damals – Mad Violet, nicht Madison –, schaffte es „Haight Ashbury“ auf die Setlist. Ein Song, der so viele Merkmale aufweist, die die Kunst von Brenley und Lisa ausmachen: Perfekter, wunderschöner Harmoniegesang, technisch präzises Spiel mit großem Ausdrucksvermögen, ausgereiftes Songwriting und eine enorme Intensität. Diese Intensität rührt nicht zuletzt daher, dass Madison Violet sich live ganz auf den jeweiligen Kern ihrer Lieder konzentrieren, den Sound also so weit reduzieren, bis die Essenz offen daliegt und ihre ganze Wirkung entfalten kann. „The Ransom“ – Opener des 2009er Albums „No Fool For Tryin’“ und jetzt auch der Live-CD und -DVD – zeigt gleich, wo der Weg langgeht und wie viel Schönheit man auf ihm erwarten darf: Da sind zwei Künstlerinnen ganz bei sich – im Bewusstsein, dass es bei ihnen nur zwei Gitarren und ihren Gesang braucht, um das Publikum vollends in ihren Bann zu schlagen.
Später gesellen sich – neben Adrian Lawryshyns warm klingenden Akustikbass – noch weitere Instrumente hinzu und setzen feine Akzente, so etwa die von Lisa gespielte Violine, die bei der ergreifend schönen Americana-Ballade „I’m Your Lady“ ebenso zur Geltung kommt wie bei dem ausgelassenen Bluegrass-Wirbelwind „Cindy Cindy“. Brenley wiederum greift gelegentlich zur Mundharmonika, so etwa beim sehnsüchtigen Titelstück der DVD/CD. Und manchmal ist es auch das Publikum, das den Sound effektvoll unterstützt – natürlich nur dann, wenn die beiden Künstlerinnen charmant darum gebeten haben. Kommen die Zuschauer beim zarten „Small Of My Heart“ noch ohne Wörter und somit auch ohne Textkenntnisse aus, um sich chorgewaltig und stimmungsvoll am Gesamtkunstwerk zu beteiligen, benötigen sie beim abschließenden „All Apologies“ schon Instruktionen von der Bühne. Kann ja nicht jeder die Texte Kurt Cobains kennen. Wie, Kurt Cobain? In der Tat. „All Apologies“ ist im Gegensatz zu „Come As You Are“ tatsächlich ein Nirvana-Cover und beweist eindrucksvoll, dass in Grunge auch ganz viel Mandolinen-befeuerter Bluegrass steckt. Darauf muss man allerdings auch erst mal kommen. Und obendrein die nötige Spielfreude und Perfektion mitbringen, um die überraschende Erkenntnis bestens gelaunt und formvollendet in Töne umzusetzen. Bei Madison Violet ist das kein Problem. Was sie sich als nächstes einfallen lassen? Auf die Antwort muss man nicht lange warten: Die nächste Europa-Tour steht selbstverständlich schon wieder an.
Sa, 20. September 2014, 20h, CCW: IAN SIEGAL ELECTRIC BAND (GB)
Der sympathische, sehr unkonventionelle und in Veranstalter-Kreisen legendäre Draufgänger gilt als die größte britische Blues-Sensation des letzten Jahrzehnts und überhaupt als einer der ganz großen Blueser unserer Zeit. Und wo Joe Bonnamassa auf den kommerziellen Blues/Rock-Glamour-Zug aufgesprungen ist, ist Ian Siegal bei den Roots geblieben! Das renommierte britische Musik-Magazin MOJO meint schlicht: „... One Of The Most Inventive Blues Recordings Ever Made By A British Artist”. In den USA wurde er als einziger Nichtamerikaner sowohl 2012 als auch 2013 bei den „Blues Music Awards” mit dem „Contemporary Blues Album Of The Year” nominiert, bei den „British Blues Awards” gewann er heuer gleich drei Sparten: „Male Vocalist Of The Year”, „Blues Album Of The Year” und „Song Of The Year”.
Kritiker und Insider behaupten, wäre Ian Siegal in den 60s aktiv gewesen, hätte er heute denselben Status wie Van Morrison oder Joe Cocker. Es gibt tatsächlich sehr, sehr wenige Künstler, die ihr Publikum von der ersten Sekunde an derart in den Bann ziehen können, was ihm Headline-Bookings auf vielen wichtigen Festivals wie z. B. dem „North Sea Jazz” einbrachte.
In den 1990ern zog er zuerst als Straßenmusikant durch Europa, schaffte es auf Grund seiner Magie bald in diverse Clubs und stand 2003 plötzlich als Opener für ex-Rolling Stones Bill Wyman und seinen Rhythm Kings bei einer riesigen Europa-Tour auf den Bühnen. Wyman holte ihn dann auch als Sänger in die Band, dem folgte eine ausgedehnte Duo-Tour mit Big Bill Morganfield (der Sohn von Muddy Waters), danach kam er 2004 als Sänger der Lee Sankey Band bereits zum ersten Mal auch nach Österreich, und mit seinem Tom Waits-Programm „The Braindogs” begeisterte er zuletzt 2009 erfolgreich im Alpenland.
2005 war er mit seinem Album „Meat & Potatoes” bereits Nr.1 in den holländischen Soul/Blues/Jazz-Charts. Seitdem läuft es für Ian wie am Schnürchen, er kann sich mittlerweile die Rosinen raus picken, ist vor allem auch unter den schwarzen Blues-Musikern in den USA sehr geschätzter und gern gesehener Partner. Pinetop Perkins liebte mit Ian zu spielen, Alvin „Youngblood” Heart schwört ebenso auf ihn und steuerte Gitarrenarbeit und Backing Vocals auf Ian Siegals Album „Candy Store Kid” bei (aufgenommen in Mississippi), das 2012 Nr. 1 in den „iTunes UK Blues Charts” war.
Ian ist aber keineswegs starr einem Genre ergeben und abseits des Blues und Rock tourt er aktuell mit dem Projekt „Broadway in Satin” – einer enorm hochwertigen Billie Holiday-Revue mit ausgewähltem Orchester – durch Südamerika und Ost-Afrika.
„One of the most gifted singers and writers in contemporary Blues” (MOJO)