CHRISTIAN MASSER & THE COUNTRY-ZOMBIES
Laut Willie Nelson sei Country „three chords and the truth“ – also drei Akkorde und die Wahrheit. Dieser minimalistischen Sichtweise auf das Genre trotzt der Grazer Bluessänger und -gitarrist Christian Masser mit Bravour. Widmete er sich mit seinem Debüt „15 Country Songs“ ausschließlich dem Schaffen des legendären Johnny Cash, so präsentiert er in seinem neuen Programm „Cool Water“ weitere musikalische Leckerbissen aus dem umfangreichen Repertoire der Countrymusic. Mit seiner tiefen Stimme und seinem prägnanten Gitarrenspiel lässt Masser das Publikum in die vielfältige Welt des Country eintauchen. Da geht es um Liebe und um Eisenbahnen, um Bergwerke und Treue, um gebrochene Herzen und um Gefängnisse … Kongenial begleitet wird Christian Masser von Kurt Bauer (Geige) und Gerhard Steinrück (Kontrabass).
CHRISTIAN MASSER: COOL WATER (CD-Kritik)
Seit über 20 Jahren ist der Grazer Christian Masser bereits mit diversen Musikprojekten in den österreichischen Bluesclubs unterwegs. Dennoch hat es ganze 18 Jahre gedauert, seine wahre Passion, den Country und Johnny Cash auf einer selbsteingespielten CD zu verewigen. Das Ergebnis war das 2010 erschienene Cash Tribut Album „15 Country Songs“. Nun ist seine zweite CD „Cool Water“ erschienen, die außer Cash Songs auch andere Country-Klassiker bietet. Sein großes Idol bleibt aber Johnny Cash, von dem er rund 100 Platten besitzt. Doch anders als es sich vermuten ließe, handelt es sich bei ihm nicht nur um einem Cash-Nerd, der Grazer verfügt doch auch über ein breitgefächertes Wissen über andere Interpreten wie Willie Nelson oder Kris Kristofferson, die wie der 2003 verstorbene Großmeister des Country ja längst auch zu den Legenden des „uramerikanischen“ Genres zählen. Diesen bekundet er seinen Respekt nun auf seinem zweiten Output „Cool Water“, dessen Titel übrigens einem Songs von Bob Nolan entnommen ist. An einem Cover-Alben haben sich inzwischen ja schon viele Musiker – mal gut, dann mal weniger gut – versucht. Woran nicht wenige scheitern ist, die eigentliche Essenz und das Gefühl der Originale einzufangen, was aber Christian Masser auf „Cool Water“, doch sehr gut gelungen ist. Die Traditional-Sammlung weiß von Anfang zu gefallen, eben weil der Grazer es versteht, den Liedern seine eigene, ganz persönliche Note mitzugeben: Er verzichtet gänzlich auf Schlagzeug und Bass und performt einzig solo. Womit er einen ähnlichen Ansatz wählt, wie es auch Johnny Cash auf seinem Spätwerk, der 6 teiligen „America-Series“ getan hat. Besonders machen die Lieder natürlich auch die Geschichten, die in ihnen erzählt werden: Masser besingt, wie seine Idole, die Zeiten im Gefängnis, gesetzestreue Sheriffs, einsame Männer, gebrochene Herzen und vieles mehr und macht dabei eine mehr als nur gute Figur. Ebenfalls noch hervorzuheben sind die tiefe Bassstimme sowie die simple dennoch wirksame Begleitung mit Gitarre, die eine Atmosphäre einer amerikanischen Prärie mit Lagerfeuer-Stimmung erschaffen. (Bericht vom 26.09.2013 auf www.musicaustria.at)