FR, 11. Juni, 20h: FLO - Brave Ragazze (ITA)
Die Neapolitanerin Floriana Cangiano – alias FLO – gilt als eine der erfolgreichsten weiblichen Stimmen Süditaliens an der Schnittstelle zwischen Pop und Weltmusik. Die ausgebildete Opernsängerin & Schauspielerin gewann 2014 den “Andrea Parodi Preis”, den einzigen Weltmusikpreis Italiens. Als musikalische Einflüsse nennt sie Billie Holiday, Elis Regina, Amalia Rodriguez und Cesaria Evora. Brave Ragazze ist ihre leidenschaftliche Reflexion über die verschiedenen Rollen der Frau: die Mutter, die Kriegerin, die verliebte Frau, die Künstlerin, die im Körper eines Mannes geborene Frau. Neben Liedern aus eigener Feder interpretiert sie auch die großer Sängerinnen aus Italien und Südamerika von Gabriella Ferri über La Lupe bis zu Violeta Parra.
Lieder wider das Vergessen!
Floriana Cangiano – voc
Cristiano Califano – git
Michele Maione – perc
Freitag, 22. Februar, 20h, CCW: FLORIANA "FLO" CANGIANO & BAND
Die neue Stimme aus dem Herzen Neapels
Floriana Cangiano – alias FLO – stammt aus Neapel, der Geburtsstadt des großen Cantautore Pino Daniele und gehört zu dessen hoffnungsvollsten musikalischen Erben. Sie gilt als eine der herausragenden jungen Stimmen Italiens, als eine der interessantesten Sängerinnen der besonderen italienischen Musikszene an der Schnittstelle zwischen Pop und Weltmusik. 2014 gewann sie den “Andrea Parodi Preis”, den einzigen Weltmusikpreis Italiens. Ihr im gleichen Jahr erschienenes Debutalbum “D´amore e di altre cose irreversibli” fand auch international Beachtung und brachte ihr Vergleiche mit der französischen Sängerin Zaz ein. FLO vereint italienischen Folk und Pop, widmet sich dem traditionellen neapolitanischen Gesang einer Rosa Balistreri und nennt als weitere Einflüsse Billie Holiday, Elis Regina, Amalia Rodriguez und Cesaria Evora. Die Songs, dargeboten mit kraftvoller, dramatischer Stimme und neapolitanischem Temperament sind voller lyrischer Alltagsbeobachtungen, kleine Geschichten entführen in ein mediterranes Ambiente brodelnder Vielfalt. Leidenschaftlich, heftig, zart, bitter-süß, voller Widersprüche. Auf ihrer zweiten CD "Il Mese del Rosario" und dem aktuellen dritten Album „La Mentirosa“ (im Mai 2018 vorerst nur in Italien erschienen) erzählt FLO von dem pulsierenden, vom Katholizismus geprägten Alltag des Mezzogiorno, der zwischen Sünde und Vergebung pendelt. Live begleitet wird FLO von einer dreiköpfigen Band: Allen voran der Gitarrist Marcello Giannini, am Kontrabass wirkt Davide Costagliola, der Perkussionist und Tamburello-Virtuose Michele Maione vervollständigt das Quartett.
Flo Cangiano – Gesang
Marcello Giannini – Gitarre
Davide Costagliola – Kontrabass
Michele Maione – Perkussion
Preise & Auszeichnungen:
- “Andrea Parodi Preis” 2014 (Italiens Weltmusikpreis)
- Eine von 8 Gewinnern von Musicultura 2014
- Preis “Un certain regard” im Februar 2015 für die beste live Performance bei Musicultura
- Preis Radio “RAI 1” für die beste Musik
Aktuelle CDs:
- Il mese del Rosario (agualoca records; Vertrieb D: indigo – VÖ D: 21.04.2017)
- La Mentirosa (soundfly, Italien – VÖ: 25.05.2018)
Social Media:
Youtube:
- https://www.youtube.com/watch?v=77TjBMOyx_s&list=RD77TjBMOyx_s#t=79
- https://www.youtube.com/watch?v=MexhEz_q5Mo&list=PLlSvxteZ6j4GsN_J0VNnYJW3PfMn-YsuE&index=1 (promo trailer Sommer 2018)
- https://www.youtube.com/watch?v=wNslN4dKaAQ&lc=z22vdbxpkvi2fd0lnacdp430225g50f32ywaro02qvtw03c010c (olor a luna, live Sommer 2018)
Presse:
„Und die aus Neapel stammende Flo Cangiano stand zum ersten Mal auf den Brettern österreichischer Festivals. Gleich vorweg – sie war mit Rebekka Bakken auf Augenhöhe – und somit eine der Überraschungen des Festivals!“ (concerto, August/September 2018)
„… Flo nahm mit ihrer extrovertierten Präsenz direkt den ganzen Raum für sich ein. Häufig wird sie mit der französischen Chansonière Zaz verglichen – zu Recht. Zwischen laut und leise springt Flo mit Leichtigkeit hin und her und zeigt ihren großen Stimmumfang. Dabei wechseln auch die Stimmungen der Lieder. Auf eine zarte Ballade folgt dann eine Rockeinlage voller Power. … Floriana Cangiano singt nicht nur, sie tanzt, schnipst und performt ihre Folksongs durch und durch. „Bravissimo“ ruft am Ende jemand aus dem Publikum, und dem ist nichts hinzuzufügen.“ (Hessische Niedersächsische Allgemeine, 27.04.2018)
„… Floriana Cangiano beruft sich auf all diese Kulturen und formt aus ihren Verschiedenartigkeiten ein lautes Ganzes. Denn die gelernte Opernsängerin bringt in ihren Auftritten die brodelnde Vitalität Neapels zum Ausdruck. So oder so ähnlich stellt man sich Straßenszenen vor: schrill, ungestüm, widerspenstig, bodenständig, exotisch. Die Poesie steckt im Detail, ist manchmal erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Das Mediterrane klingt bei ihr stürmisch, eine Ballade ungezähmt. In ihrer musikalischen Direktheit erinnert sie mehr an Gianna Nannini als an Etta Scollo, was mit Sicherheit auch an der Zusammenstellung ihrer Band liegt. Rock und Jazz und Reggae spielen eine ebenso wichtige Rolle, wie die kompliziertesten arabischen Rhythmen und europäischen Klassikanleihen. Floriana Cangiano fügt diese vielen Einzelheiten mit ihrer Stimme zu etwas tragbarem Ganzem. …“ (Augsburger Allgemeine, Nov.2017)
"Viel von der Vitalität, Direktheit und der Frische von ZAZ steckt in der Neapolitanerin FLO (Floriana Cangiano), die auf ihrem Debutalbum "D´amore e di altre cose irreversibli" ihre enorme musikalische Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit zeigt. Die Sängerin mit dem Hang zum französischen Chanson, die seit etlichen Jahren die italienische Musikszene aufmischt, widmet sich in ihren wunderschönen Songs den kleinen Dingen, die das Leben ausmachen. FLO hat ein wahrhaft besonderes Album voller Sentiment und Sentimentalität vorgelegt. Perfekt ausbalanciert ist der Sound - ein Mix aus Tradition und Moderne. Folk, Latin, Chanson und eine Prise Pop geraten mit ihren eigenen musikalischen Wurzeln zu einem unwiderstehlichen Hörerlebnis. Von dieser Singer/Songwriterin wird man noch viel zu hören bekommen." (Plattenladen Tipps)
„Breaking moulds works bes when you can demonstrate you´ve nailed the mould. The first two tracks of this scintillating second album from Italian singer FLO are sassy, sophisticated songs on which she displays an impressive vocal range while her three-piece band plus assorted guests provide a backdrop of bouncing Gypsy-ish swing. On the third track „Malemaritate“ – about sin and society, rural roots and city stresses – she raises her game, showcasing sudden rhythmic shifts, blistering flamenco-style guitar, tongue-twisting raps and megephone shouts. Following this is „Ad ogni femmina un marito“, an unashamedly romantic song with a slow, soft quasi-Celtic folk rhythm, and FLO´s powerful, dramatic Italian vocals sweeping all over it. The mood swings and sheer variety mesmerise, and make listening akin to attending a virtual cabaret. FLO, who has acting experience, gives her songs a huge amount of colour and drama. Madredeus, Pink Martini and Rosa Balistreri all come to min das FLO explores a multiplicity of ideas, emotions and Neapolitan and Sicilian sub-genres. But she is totally her own woman; a thrilling exponent of Italy´s unique pop/world crossover scene“. (songlines May 2017)
Eintritt: EUR 22.-
Donnerstag, 29. Juni, 20h, CCW: LUISA CELENTANO (ITA)
Die aus Salerno stammende Künstlerin mit dem anmutig verhangenen Alt-Timbre hat einst in Graz bei Sheila Jordan, Jay Clayton, Mark Murphy und Andy Bey Jazzgesang studiert. Mittlerweile trägt sie diese Edeldisziplin von Italien bis Griechenland und reüssiert in vielen Musikstilen und fasziniert mit gefühlvollen Balladen, Bossa Nova, Blues und Eigenkompositionen aus Jazz, Latin, Rock und dem einen oder anderen italienischen Song. „…schwarze Expressivität und eruptive Erotik bis zu sensitiver Finesse…", dachte ein prominenter Jazzpianist laut über sie nach.
Luisa Celentano – vocals
Werner Radzik – piano
Thorsten Zimmermann – bass
Bernhard Wimmer – drums, percussions
www.sites.google.com/site/luisacelentanosite/home/
Eintritt: € 18.-
Freitag, 30. Oktober, 20h: GIORGIO CONTE (ITA)
GIORGIO CONTE (ITA). Giorgio ist nicht mit Paolo zu verwechseln. Wo der Weltstar Paolo Conte sich selbst inszeniert, punktet der kleine Bruder Giorgio mit gekonntem Understatement. Er zählt zu den Leisen im Lande. Ein Poet mit einer großen Portion Selbstironie. Angefangen hat alles zu Hause in Asti im Piemont mit den Schallplatten der Eltern, mit französischen Chansons, amerikanischem Jazz, den der Papa, ein Notar, am Klavier improvisierte, mit italienischer Volksmusik.
Dann gab es die ersten Bandgründungen - noch immer im Elternhaus - Paolo saß am Vibrafon, Giorgio am Schlagzeug. Bald schrieben und komponierten sie gemeinsam erfolgreiche Lieder, Paolo die Texte, Giorgio die Musik. Beide studierten Rechtswissenschaften, beide wurden Anwälte, beide führten ein Doppelleben zwischen Akten und Noten, Kanzlei und Bühne. Als Adriano Celentano Paolo Contes Lieder wie "Azzurro" in internationale Hits verwandelte, trennten sich die Wege der Brüder. Während Paolo langsam, aber sicher den Weg einer Weltkarriere beschritt, fuhr Giorgio fort, Lieder für italienische Stars wie Mina, Milva, Ornella Vanoni, Francesco Baccini oder Fausto Leali zu schreiben.
Immer wieder büchste er aus dem Anwaltsleben aus. Ob auf der Theaterbühne, hinter dem Radiomikrofon oder wie in den letzten Jahren als bereits preisgekrönter Buchautor - Giorgio Contes Kreativität ist nicht zu bremsen. Trotz aller frühen Erfolge führte Giorgio Conte seine Anwaltskanzlei bis in die 90er Jahre weiter.
Doch dann, 1993, kam die große Wende: Er trat bei Italiens berühmtestem Festival für anspruchsvolle Chansons auf, dem "Premio Tenco" (benannt nach dem früh verstorbenen Cantautore Luigi Tenco, der sich 1967 eine Kugel in den Kopf jagte, nachdem er beim Festival von San Remo nicht das Finale erreicht hatte). Dem damals 52-jährigen Giorgio Conte wurde schlagartig klar, dass er von nun an nur noch von seiner Kunst leben wollte und er tat, wozu sich sein vier Jahre älterer Bruder lange vor ihm durchgerungen hatte, er hing den Anwaltsberuf an den Nagel. Für immer.
Noch im selben Jahr erscheint sein Album "Giorgio Conte". Das Cover zeigt ihn an seinem Schreibtisch sitzend, dem Anwaltsschreibtisch ohne Anwalt, denn dieser Giorgio Conte, der jetzt dahinter sitzt, hält ein Pferd am Zügel, das rechts aus dem Bild schaut. Dieser hintergründige Humor ist sein Markenzeichen.
Jungen Kollegen und Kolleginnen rät er heute, anfangs so viel wie möglich aufzutreten, sei die Gage auch noch so gering. Genau das hat er selbst am Beginn seiner Karriere als Vollzeit-Chansonnier getan: 400 Konzerte in halb Europa gefolgt von einer Tournee durch Kanada, wo er 1996 als einziger nicht frankofoner Künstler beim "Festival de la chanson française" auftritt - im berühmten "Forum" von Montréal. Dort wird er sogar mit dem legendären französischen Chansonnier George Brassens verglichen.
Regelmäßig erscheinen neue Alben, manche von ihnen werden mit Preisen ausgezeichnet und Giorgio Conte entwickelt seinen unverwechselbaren Stil. Diese Mischung aus Retro-Charme mit französischem Flair, ein bisschen 20er, 30er Jahre, ein bisschen "Roaring Fifties"und "Swinging Sixties" - ein Gastgarten mit bunten Glühbirnen, ein tanzendes Pärchen, die erträgliche Leichtigkeit des Seins, das ist vielleicht Giorgio Contes Botschaft eingerahmt von Nostalgie, gespickt mit Ironie und eben jenem feinen, leisen Humor. Ein Seigneur und ein Geschichtenerzähler vom Scheitel bis zur Sohle. Deshalb möchte er auch nah dran sein an seinem Publikum, er braucht fürs Erzählen den Augenkontakt. Dass er nur mit erstklassigen Musikern auftritt, versteht sich von selbst. Die kleine Band ist bestens eingespielt, jeder weiß zu jeder Minute genau, was er zu tun hat, obwohl alles wie improvisiert wirkt.
Eines seiner nachdenklichsten Lieder (Cos'è mai la vita?) ist eine kleine Lebensphilosophie und zugleich gibt Giorgio Conte sehr viel von sich selbst darin preis: "Was ist wohl das Leben? Hm, das Leben ist das Leben. Andere Antworten hab ich nicht, vielleicht ist es eine Kapriole, ein Salto Mortale, der eine unterhält sich bestens, der andere verletzt sich dabei. Das Leben ist gestern, ist heute. Morgen - davon hat keiner eine Ahnung. Wir müssen stark bleiben, das Meer und den Himmel durchschauen, während des Unwetters Unterschlupf suchen und danach wieder heraus kriechen, um uns an der Sonne zu wärmen. Mit dem Leben spazieren gehen, solange das Leben das will."
Mirjam Jessa, Ö1
FR, 4. Juli 2014, 20 Uhr, CCW: VUCCIRIA (ITA)
Benannt nach dem Altstadtmarkt von Palermo, erobern die spielfreudigen Musiker von VUCCIRIA im Handumdrehen das Publikum und versprühen Sizilianisches Feuer und ansteckende südländische Fröhlichkeit. Nicht nur das musikalische Können der Instrumentalisten gepaart mit den außergewöhnlichen Stimmen von Guiseppe Perna und Toti Denaro, sondern auch ihre Showeinlagen machen es dem Publikum unmöglich, sich ihrem unvergleichlich mitreißenden Charme zu entziehen. „Tarantella“ heißt eines der Zauberworte, mit denen ihnen das gelingt. Dieser Tanz soll dereinst sogar ein Naturheilverfahren gewesen sein: Musikanten spielten auf Sizilien für von der Tarantel gestochene Zeitgenossen auf und die tanzten dann buchstäblich wie verrückt los, schwitzten wie irre, und dadurch wurde das Gift wieder aus dem Körper transportiert.
In überlieferten Volksweisen und Eigenkompositionen kommt immer wieder der kulturelle Reichtum der Mittelmeerinsel zum Ausdruck und wird mit dem virtuosen Spiel der Instrumentalisten, wie Nicolo Loro Ravenni am Saxophon und an der Klarinette unterstrichen. Emanuel Maze begleitet die Kompositionen am Akkordeon mit allen Finessen, Guiseppe Perna hebt mit seiner Maultrommel den Charakter der einzelnen Weisen besonders hervor und Toti Denaro bezaubert mit gekonntem Mandolinenspiel. Die temperamentvolle Kommunikation zwischen Musikern und Publikum wird immer wieder durch kleine Anekdoten und das Mitsingen des Refrains belebt.
Guiseppe Perna (Gesang, Gitarre, Maultrommel)
Toti Denaro (Gesang, Percussions, Tamburello)
Emanuelle Mazé (Akkordeon, Klavier)
Nicolo Loro Ravenni (Klarinette, Saxophon)
CD-Kritik: VUCCIRIA - „Po‘ tû cuntu“
Die nunmehr dritte CD von Vucciria rund um Toti Denaro und Giuseppe Perna ist eine sehr persönliche Rückkehr zu den eigenen sizilianischen Wurzeln der Bandgründer. Feinsinnige Eigenkompositionen und traditionelle Volksweisen neben temperamentvollen schnellen Rhythmen mit orientalischen Einflüssen entführen auf „Po‘ tû cuntu“ in eine bunte Welt der regionalen, mythologischen und zwischenmenschlichen Episoden. Namensgebend für die aktuelle CD ist Peppino Denaro, Urgroßvater Totis und Herausgeber der gleichnamigen sizilianischen Literaturzeitschrift „Po‘ tû cuntu“, die seit dem frühen 20. Jahrhundert sizilianischer Dialektdichtung mehrere Jahrzehnte lang eine Plattform gab. „Po‘ tû cuntu“ ist weit mehr als die reine Ansammlung von Texten sondern ein kultureller Meilenstein – geliebt von einer treuen Leserschaft und angeführt von Peppino, einem begabten Dichter, Seemann und Mythos unter den sizilianischen Dialektdichtern. Wie zeitgemäß und anziehend die Hinwendung zur dialektalen Sprache ist, zeigt auch Vucciria in immer wieder überraschender Form. In diesen dreizehn neuen Songs stellt die Band, die mit Nicolo Loro Ravenni aus Padua und Emanuele Mazè aus Paris komplett wird, erneut ihre musikalische Vielseitigkeit unter Beweis. „Po‘ tû cuntu“ steht für Heimatverbundenheit und italienisches Lebensgefühl, für literarische und musikalische Tradition vereint mit moderner Kreativität und großem Ideenreichtum.