Donnerstag, 2. Februar, 20h, CCW: NACHT DES FADO mit FILIPA CARDOSO
FILIPA CARDOSO & CARLOS LEITAO ENSEMBLE: Live aus Lissabon – Die „Nacht des Fado“
Die grandiose Filipa Cardoso ist eine jener wenigen jungen Fadistas (so werden sowohl die weiblichen, als auch männlichen Fado-Sänger bezeichnet), die auch von den älteren Stars ihren „Segen” bekommt, weil sie mit der richtigen Portion „saudade” ausgestattet ist (weitläufig übersetzt: Melancholie, aber auch Herzgefühl). Filipa wuchs in Alto do Pina, einem sehr traditionellen Bezirk Lissabons, unter vielen Fadistas auf. Sie begann selbst sehr früh zu singen, ihren ersten Auftritt hatte sie bereits mit 8 Jahren. Von vielen älteren Fadistas wird Filipa schon früh als „auserwählte Eingeweihte” in den „inneren Kreis” aufgenommen. 2004 gewann sie die prestigeträchtige „Grande Noite do Fado” im Lissabonner Coliseum, ein Wettbewerb, der jährlich von der „Casa da Imprensa” ausgerichtet wird. Seitdem gastierte sie in allen wichtigen Konzertsälen und Fado-Häusern Portugals, und hatte auch als Schauspielerin an vielen Theatern Erfolg. Ihr Debut-Album „Cumprir seu fado” wurde vom legendären Musiker / Komponisten / Sänger Jorge Fernando produziert, der auch für die ersten Alben von Mariza und Ana Moura verantwortlich zeichnet und vor allem auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Amalia Rodrigues Kultstatus erlangte. Filipa Cardoso tourte bereits sehr erfolgreich durch Frankreich, Holland, Belgien, Spanien und die USA und gastierte im Jänner 2012 in der ausverkauften New Yorker Carnegie Hall. Bei ihrer ersten Österreich-Tournee im Jänner 2013 begeisterte sie in 12 ausverkauften Konzerten (auch im CCW Stainach) quer durchs Alpenland.
Als Begleitmusiker holen wir erneut das beste Gitarren-Trio Portugals rund um Carlos Leitao nach Österreich. Nicht umsonst sind Henrique Leitao und Carlos Leitao seit Jahren die fix engagierten Musiker des renommierten „Clube de Fado”, der ersten Adresse Lissabons! Carlos war bereits 2013, 2014 und 2015 mit uns auf Tour, als bejubelter Gitarrist von Filipa Cardoso und als Gitarrist und Fadista mit Ana Lains und Luisa Rocha. Er wird auch auf dieser Tournee nicht nur Gitarre spielen, sondern auch den einen oder anderen Fado seiner traumhaften Debut-CD „do quarto” vortragen.
Filipa Cardoso (Gesang)
Carlos Leitao (Klassische Gitarre, Gesang)
Henrique Leitao (Portugiesische Gitarre, Gesang)
Carlos Menezes (Bass)
FADO – Der „Blues Portugals”
Ob sich der Fado aus den Gesängen der portugiesischen Seeleute oder aus brasilianischen Musikstilen entwickelte ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Seinen Ursprung hat er jedenfalls in den Armenvierteln Lissabons, wo er zunächst in den anrüchigen Kneipen der Stadtteiles Mouraria und Alfama auftauchte. Bis heute blieb der Fado auch die „Stimme des Volkes”, wenngleich Weltstars wie Mariza die herzzerreißende Musik Portugals in die größten Opernhäuser der Welt tragen. Einen größeren Kreis an Zuhörern erschloss ab den 1940-ern erstmals Ikone Amalia Rodrigues (1920-1999), die „Königin des Fado”. An die 170 Schallplatten und ein gutes Dutzend Filme dokumentieren die großartige Arbeit des wohl größten Stars Portugals.
Die Instrumente (Gitarre = Viola und Laute = Guitarra Portuguesa) werden traditionell von Männern gespielt. Während sich der Gesang in touristisch geprägten Lokalen zumeist auf nur einen Gesangsdarbieter beschränkt, können in nicht-kommerziellen Fado-Zusammenkünften der Lissabonner sich bis zu einem Dutzend Anwesende spontan an einem Fado beteiligen. Dabei trägt jeder Sänger, gefolgt von einem Zwischenapplaus, inbrünstig eine Strophe mit seinem selbst ausgedachten Text bei. Es ist guter Umgangston im nicht-kommerziellen Fadolokal, dass nicht nur lobende Zwischenrufe den Fado begleiten, sondern ein virtuos vorgetragener Fado niemals enden sollte, ohne dass deutlich einige Sekunden zuvor der Applaus des Publikums einsetzt.
Eintritt: EUR 28.-
Freitag, 1. Juli, 20h, CCW: CELIA MARA (Brasilien)
Volle Brazilian Power, Latin Grooves, African Vibes… verpackt in starken Songs. Frontlady Célia Mara, etikettenfreie Ausnahmekünstlerin, bringt ihre frische musikalische Botschaft aus dem krisengerüttelten Brasilien nach Europa. Zu hören gibt es Songs aus eigener Feder, poetisch, rebellisch, planetarisch interpretiert … zum Tanzen. Da vermischen sich brasilianische Elemente mit Reggae, Funk, DUB, SKA, MPB, Blues, verwoben zu einprägsamen Melodien. Gute Energie und die Hoffnung auf eine bessere Welt stehen am Programm. Célia Mara beeindruckt mit mächtiger, schwarzer, facettenreicher Stimme und einer fibrig-groovigen Latin-Gitarre, brilliert mit Solos, die den Geist von Carlos Santana beschwören. Ihre Band garantiert musikalische Qualität vom Feinsten … Don’t miss it!
Freitag, 6. Mai, 20h, CCW: ARSTIDIR (Island)
Árstíðir wurden 2008 gegründet, und hatten bereits im selben Jahr zwei Nr. 1 Platzierungen im isländischen Radio. Sie waren in den letzten Jahren die ganz großen Augenöffner und Lieblinge auf Festivals in halb Europa. Árstíðirs Musik ist eine seltene Zusammensetzung von Klarheit und Komplexität. Ihre Songs sind einfach zum Verlieben. Es werden unterschiedliche Einflüsse wie Progressive Rock, Indie, klassische Kammermusik und isländische Volksmusik vermischt. Das Ergebnis ist ein ungewöhnlich breites Spektrum an Klanglandschaften bei dem der vielstimmige Gesang im Vordergrund steht. Wir präsentieren mit diesem Quintett Musik aller höchster Güteklasse aus dem Land des hohen Nordens, das uns nicht nur mit Acts wie Björk, Of Monsters And Men und Sigur Ros beschenkte!
Daníel Auðunsson – Guitar & Vocals
Gunnar Már Jakobsson – Guitar, Baritone Guitar & Vocals
Karl James Pestka – Violin & Vocals
Ragnar Ólafsson – Piano & Vocals
Ashia Bison Rouge – Cello
“Árstíðir is similar to some other Icelandic bands in that they sound big and orchestral like Sigur Rós and, like Ólöf Arnalds, they strike that magic balance between intimacy and mystery.” (Beverly Bryan, MTV Iggy)
CDs: Hvel (2015), Svefns og vöku skil (2011), Arstidir (2009)
Freitag, 22. April, 20h, CCW: REBECCA ANOUCHE & RAINER JURIATTI (Weltmusik & Literatur)
SANTIAGO! 2015 pilgerte der Grazer Autor Rainer Juriatti nach Santiago, um wesentliche Antworten zu erhalten auf die entscheidenden Lebensfragen. Bekommen hat er keine. Nur noch enorm viele Fragen. Definitiv gefunden haben sich allerdings der Autor und die Musiker Rebecca Anouche (Vocals), Manu Mazé (Akkordeon), Reinhold Kogler (Baritongitarre) und Toti Denaro (Percussion), die in ihrem Programm französische Lieder mit weltmusikalischen Klängen paaren. Ein Programm voller Fragen an Körper, Geist und Seele mit klangvollen Antworten.
Rebecca Anouche (F/GB) – Vocals
Manu Mazé (F) – Akkordeon
Reinhold Kogler (A) – Baritongitarre
Toti Denaro (I) – Percussion
Samstag, 2. April, 20h, CCW: DA KALI (Mali)
Mit einem bemerkenswerten Zugang zur Musik Malis VOR der europäischen Kolonisation und der damals dafür typischen Trio-Besetzung, ließ das TRIO DA KALI letztes Jahr in Großbritannien erstmals aufhorchen. Angeführt wird das TRIO DA KALI von der Sängerin HAWA KASSE MADY, der Tochter der legendären Sängerin KASSE MADY DIABATE. Am Balafon zu hören ist LASSANA DIABATE, einer der größten Balafon-Virtuosen Afrikas. Die Bass-Ngoni spielt MAMADOU KOYATE, der Sohn von BASSEKOU KOYATE, und auch Bass-Spieler in Vaters Band N`Goni Ba.
Die Protagonisten des Trios stammen allesamt aus lange zurück reichenden Familien-Linien von Griots der Mande-Kultur. Die Griots bildeten ursprünglich eine Kaste, die es als ihre Aufgabe sah, in ihren Liedern die kollektive Erinnerung der Gesellschaft zu bewahren. Sie wurden von den Königshäusern, Adeligen und wohlhabenden Mitgliedern der Gesellschaft engagiert, und musizieren nach wie vor bei formellen Anlässen und Festlichkeiten. Sie waren sozusagen das Gedächtnis des Reichs der Malinke, welches sich vom heutigen Senegal über Timbuktu bis Gao in Mali erstreckte. Diese Tradition führt das TRIO DA KALI fort und versucht sehr alte überlieferte Geschichten zu erhalten, denn auch in Mali ist die Tradition in Gefahr, Mobiltelefone und Fernsehen verdrängt die mündliche Überlieferung und die Kinder eifern lieber Platik-Stars nach, als die orale Tradition ihrer Vorfahren fortzuführen. Die Debut-EP des Trios auf dem Kult-Label WORLD CIRCUIT (Buena Vista Social Club, Ali Farka Toure usw.) ist ein bemerkenswertes Ton-Dokument geworden. Sängerin HAWA KASSE MADY wurde von verschiedenen Musik-Journalisten bereits mit Mahalia Jackson verglichen und eine ähnliche Karriere sei dieser außergewöhnlichen Sängerin gewünscht, verdient sie ihren Lebensunterhalt zu Hause doch zum großen Teil mit Engagements auf traditionellen Hochzeiten oder bei Straßen-Parties (die größte Einnahme-Quelle für Malis Musiker!). Der augenscheinlichste Teil der Trio-Besetzung ist das Balafon, das von Meister-Musiker LASSANE DIABATE gespielt wird. Diabate war unter anderem Mitglied in den herausragenden Band-Projekten Afrocubism und Toumani Diabate`s Symmetric Orchestra. In vielen westafrikanischen Ensembles spielt das Balafon nur eine begleitende Rolle, hier beim TRIO DA KALI ist es mit seinem reichen, warmen und farbenfrohen Klangvolumen aber das Lead-Instrument. Das jüngste Ensemble-Mitglied ist MAMADOU KOYATE. Er spielt, wie in der Band seines berühmten Vaters Bassekou Koyate, die Bass-Ngoni, eine in ganz Westafrika verbreitete Langhals-Laute.
Das TRIO DA KALI wurde erst 2013 gegründet, um mit dem Kronos Quartet ein eigenes Projekt zu entwickeln, gastierte bereits bei den BBC Proms, beim London Jazz Festival oder im Theatre de la Ville in Paris. David Harrington vom Kronos Quartet meint über das TRIO DA KALI: „One of the most beautiful collaborations Kronos had in it’s 40 years.”
Samstag, 30. Jänner, 20h: JOANA AMENDOEIRA (POR)
Joana Amendoeira gehört zu den etablierten Größen der „jungen Generation” in Portugal. Die internationale Presse feiert sie als „die neue Diva des Fado”. Sie wurde 1994 bei der „Grande Noite do Fado” entdeckt und durchlebte seither eine weltumspannende Karriere, bei der sie mehr oder weniger mit allen wichtigen Leuten der Szene im Studio oder auf der Bühne gearbeitet hat, alle relevanten Auszeichnungen erhielt die man bekommen kann, 9 CD‘s veröffentlichte, die größten Opernhäuser (z. B. Royal Opera London) und Musik-Theater (z. B. Concertgebouw Amsterdam) ausverkaufte und auf den wichtigsten Festivals der Welt aufgetreten ist. 1998 war sie mit 16 die jüngste Künstlerin Portugals die je eine eigene CD auf den Markt brachte!
Mit der Veröffentlichung ihrer zweiten CD „Aquela Rua” im Jahr 2000 wurde sie auch fixes Mitglied im Ensemble des „Clube de Fado”, dem besten Haus für Fado in Lissabon. Dazwischen ging es immer wieder auf Tourneen nach Japan, Holland, Brasilien oder Russland. Ob ihres großen Erfolgs wurde sie bereits 2001/2002 in Portugal eingeladen an Anthologien und Dokumentationen über den Fado teilzunehmen, auch für die TV-Serie „African Jewel” wurde sie engagiert zu singen. Mit ihrer dritten CD „Joana Amondeira” ging sie erneut auf Welttournee. 2004 zeichnete sie die portugiesische Presse-Vereinigung mit dem begehrten „Revelation Award” aus, was sie endgültig zur neuen Ikone des Fado machte.
Als Begleitmusiker holen wir erneut das beste Gitarren-Trio Portugals rund um Carlos Leitao nach Österreich. Nicht umsonst sind Henrique Leritao und Carlos Leitao seit drei Jahren die fix engagierten Musiker des renommierten „Clube de Fado”, der ersten Adresse Lissabons! Carlos war bereits 2013, 2014 und 2015 mit uns auf Tour, als bejubelter Gitarrist von Filipa Cardoso und als Gitarrist und Fadista mit Ana Lains und Luisa Rocha. Er wird auch auf dieser Tournee nicht nur Gitarre spielen, sondern auch den einen oder anderen Fado seiner traumhaften Debut-CD „do quarto” vortragen.
Joana Amendoeira – Gesang
Carlos Leitao – klassische Gitarre, Gesang
Henrique Leitao – Portugiesische Gitarre, Gesang
Carlos Menezes – Bass
FADO – der „Blues Portugals”
Ob sich der Fado aus den Gesängen der portugiesischen Seeleute oder aus brasilianischen Musikstilen entwickelte ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Seinen Ursprung hat er jedenfalls in den Armenvierteln Lissabons, wo er zunächst in den anrüchigen Kneipen der Stadtteiles Mouraria und Alfama auftauchte. Bis heute blieb der Fado auch die „Stimme des Volkes”, wenngleich Weltstars wie Mariza die herzzerreißende Musik Portugals in die größten Opernhäuser der Welt tragen. Einen größeren Kreis an Zuhörern erschloss ab den 1940-ern erstmals Ikone Amalia Rodrigues (1920-1999), die „Königin des Fado”. An die 170 Schallplatten und ein gutes Dutzend Filme dokumentieren die großartige Arbeit des wohl größten Stars Portugals. Die Instrumente (Gitarre = Viola und Laute = Guitarra Portuguesa) werden traditionell von Männern gespielt. Während sich der Gesang in touristisch geprägten Lokalen zumeist auf nur einen Gesangsdarbieter beschränkt, können in nicht-kommerziellen Fado-Zusammenkünften der Lissabonner sich bis zu einem Dutzend Anwesende spontan an einem Fado beteiligen. Dabei trägt jeder Sänger, gefolgt von einem Zwischenapplaus, inbrünstig eine Strophe mit seinem selbst ausgedachten Text bei. Es ist guter Umgangston im nicht-kommerziellen Fadolokal, dass nicht nur lobende Zwischenrufe den Fado begleiten, sondern ein virtuos vorgetragener Fado niemals enden sollte, ohne dass deutlich einige Sekunden zuvor der Applaus des Publikums einsetzt.
Samstag, 28. November, 20h: MARIA SERRANO (ESP)
MARIA SERRANO (ESP) - Die Königin des Flamencos. Die spanische Ausnahmetänzerin präsentiert ihre besten Choreographien, begleitet von einer hochkarätigen Band. Als Maria Serrano erstmals als Starsolistin mit Carmen begeistert gefeiert wurde, schwärmte die renommierte Süddeutsche Zeitung: „Maria Serrano tanzt Carmen. Eine Carmen, wie sie sich Georges Bizet nicht, wie sie sich kein Mann besser hätte ausmalen können.“ André Heller schrieb über Maria Serrano: „Maria Serrano ist ein vulkanisches Ereignis. Sie tanzt ihre Eingebungen ins Reine. Manchmal glaubt man, sie wäre von Springteufeln besessen und Augenblicke später gehört sie ganz den abgründigsten Melancholien. Ihre Kunst bleibt stets im Magischen beheimatet. Man kann es nicht erklären, nur bewundern.“ Schöner kann man es eigentlich nicht ausdrücken.
Seit frühester Kindheit kam Maria Serrano in ihrer Heimatstadt Sevilla mit einer Vielzahl von Flamenco- Stilen und herausragenden Lehrerinnen und Lehrern in Verbindung. Schon bald entwickelte sie ihre eigene, expressive und sensible tänzerische Ausdrucksform. 1993 wurde sie von André Heller für seine Produktion „Magneten“ ausgesucht und verzauberte in dieser Show 6 Monate lang das Publikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In den Jahren zwischen 1995 und 1998 tourte Maria Serrano in verschiedenen Formationen kreuz und quer durch Europa. Fernab von „Carmen“-Hype und Flamenco-Klischee machte sie sich mit ihrer im Jahr 2000 gegründeten „Compañia Maria Serrano“ europaweit einen Namen. Mit ihrem Soloprogramm „Flamenco – por derecho“, in etwa mit „Flamenco mit aufrechtem Gang“ übersetzt, zeigt Maria Serrano die ganze Bandbreite ihres interpretatorischen Könnens: Melancholisch und stark, verwundbar und explosiv, gravitätisch und spontan.
Maria Serrano – Idee, Choreographie & Tanz
Carmen Fernandez – Vocals
Christian Cabello – Gitarre
Pablo Pradas – Bass
David Bermudez – Percussion
Gustavo Perez – Lichtdesign
Freitag, 30. Oktober, 20h: GIORGIO CONTE (ITA)
GIORGIO CONTE (ITA). Giorgio ist nicht mit Paolo zu verwechseln. Wo der Weltstar Paolo Conte sich selbst inszeniert, punktet der kleine Bruder Giorgio mit gekonntem Understatement. Er zählt zu den Leisen im Lande. Ein Poet mit einer großen Portion Selbstironie. Angefangen hat alles zu Hause in Asti im Piemont mit den Schallplatten der Eltern, mit französischen Chansons, amerikanischem Jazz, den der Papa, ein Notar, am Klavier improvisierte, mit italienischer Volksmusik.
Dann gab es die ersten Bandgründungen - noch immer im Elternhaus - Paolo saß am Vibrafon, Giorgio am Schlagzeug. Bald schrieben und komponierten sie gemeinsam erfolgreiche Lieder, Paolo die Texte, Giorgio die Musik. Beide studierten Rechtswissenschaften, beide wurden Anwälte, beide führten ein Doppelleben zwischen Akten und Noten, Kanzlei und Bühne. Als Adriano Celentano Paolo Contes Lieder wie "Azzurro" in internationale Hits verwandelte, trennten sich die Wege der Brüder. Während Paolo langsam, aber sicher den Weg einer Weltkarriere beschritt, fuhr Giorgio fort, Lieder für italienische Stars wie Mina, Milva, Ornella Vanoni, Francesco Baccini oder Fausto Leali zu schreiben.
Immer wieder büchste er aus dem Anwaltsleben aus. Ob auf der Theaterbühne, hinter dem Radiomikrofon oder wie in den letzten Jahren als bereits preisgekrönter Buchautor - Giorgio Contes Kreativität ist nicht zu bremsen. Trotz aller frühen Erfolge führte Giorgio Conte seine Anwaltskanzlei bis in die 90er Jahre weiter.
Doch dann, 1993, kam die große Wende: Er trat bei Italiens berühmtestem Festival für anspruchsvolle Chansons auf, dem "Premio Tenco" (benannt nach dem früh verstorbenen Cantautore Luigi Tenco, der sich 1967 eine Kugel in den Kopf jagte, nachdem er beim Festival von San Remo nicht das Finale erreicht hatte). Dem damals 52-jährigen Giorgio Conte wurde schlagartig klar, dass er von nun an nur noch von seiner Kunst leben wollte und er tat, wozu sich sein vier Jahre älterer Bruder lange vor ihm durchgerungen hatte, er hing den Anwaltsberuf an den Nagel. Für immer.
Noch im selben Jahr erscheint sein Album "Giorgio Conte". Das Cover zeigt ihn an seinem Schreibtisch sitzend, dem Anwaltsschreibtisch ohne Anwalt, denn dieser Giorgio Conte, der jetzt dahinter sitzt, hält ein Pferd am Zügel, das rechts aus dem Bild schaut. Dieser hintergründige Humor ist sein Markenzeichen.
Jungen Kollegen und Kolleginnen rät er heute, anfangs so viel wie möglich aufzutreten, sei die Gage auch noch so gering. Genau das hat er selbst am Beginn seiner Karriere als Vollzeit-Chansonnier getan: 400 Konzerte in halb Europa gefolgt von einer Tournee durch Kanada, wo er 1996 als einziger nicht frankofoner Künstler beim "Festival de la chanson française" auftritt - im berühmten "Forum" von Montréal. Dort wird er sogar mit dem legendären französischen Chansonnier George Brassens verglichen.
Regelmäßig erscheinen neue Alben, manche von ihnen werden mit Preisen ausgezeichnet und Giorgio Conte entwickelt seinen unverwechselbaren Stil. Diese Mischung aus Retro-Charme mit französischem Flair, ein bisschen 20er, 30er Jahre, ein bisschen "Roaring Fifties"und "Swinging Sixties" - ein Gastgarten mit bunten Glühbirnen, ein tanzendes Pärchen, die erträgliche Leichtigkeit des Seins, das ist vielleicht Giorgio Contes Botschaft eingerahmt von Nostalgie, gespickt mit Ironie und eben jenem feinen, leisen Humor. Ein Seigneur und ein Geschichtenerzähler vom Scheitel bis zur Sohle. Deshalb möchte er auch nah dran sein an seinem Publikum, er braucht fürs Erzählen den Augenkontakt. Dass er nur mit erstklassigen Musikern auftritt, versteht sich von selbst. Die kleine Band ist bestens eingespielt, jeder weiß zu jeder Minute genau, was er zu tun hat, obwohl alles wie improvisiert wirkt.
Eines seiner nachdenklichsten Lieder (Cos'è mai la vita?) ist eine kleine Lebensphilosophie und zugleich gibt Giorgio Conte sehr viel von sich selbst darin preis: "Was ist wohl das Leben? Hm, das Leben ist das Leben. Andere Antworten hab ich nicht, vielleicht ist es eine Kapriole, ein Salto Mortale, der eine unterhält sich bestens, der andere verletzt sich dabei. Das Leben ist gestern, ist heute. Morgen - davon hat keiner eine Ahnung. Wir müssen stark bleiben, das Meer und den Himmel durchschauen, während des Unwetters Unterschlupf suchen und danach wieder heraus kriechen, um uns an der Sonne zu wärmen. Mit dem Leben spazieren gehen, solange das Leben das will."
Mirjam Jessa, Ö1
Freitag, 19. Juni, 20h: MBIRATIONS feat. HOPE MASIKE
MBIRATIONS feat. Hope Masike (AUT/ZIMBABWE)
Rural-Urban Chamber Music
Posaune, Muschelhorn & Elektronik trifft auf die „Princess of Mbira“. Die Konstellation der beiden österreichischen Musiker Werner Puntigam und Klaus Hollinetz mit Hope Masike, der charismatischen Sängerin aus Zimbabwe verspricht ein spannendes Erlebnis abseits aller World-Music-Klischees: Ein Abend voller Ausdrucksreichtum, der sich zwischen afrikanischer und europäischer, traditioneller und zeitgenössischer, komponierter und improvisierter, akustischer und elektronischer Musik bewegt.
Eine besondere Ergänzung zum außergewöhnlichen Hörgenuss bietet die audiovisuelle Installation "echoe/S" inspiriert durch das kleine Dorf Siachilaba im Westen Zimbabwes.
Werner Puntigam – Fotografie & Raum
Klaus Holinetz – Sounds
+++ ABGESAGT +++ Freitag, 1. Mai, 20h, CCW: SEÁN KEANE (IRL) +++ ABGESAGT +++
Aus familiären Gründen abgesagt!
SEÁN KEANE (IRL)
„Der Mann mit der Gänsehautstimme“ (ORF Kultur)
Seán Keane wächst in der „Living Tradition“ irischer Musik auf, wo die Musik von Kindesbeinen an zum Alltag gehört, wie die tägliche Tasse Tee. Er stammt aus Caherlistrane, Galway, im Westen Irlands, wo er beginnt, sich bei den „All Ireland Fleadh Ceoil Competitions“ einen Namen zu machen, und in der Sparte als Sänger 13 Titel innerhalb von ebenso vielen Jahren gewinnt. Vor seiner 1994 beginnenden Solo-Karriere spielt er in einer Reihe von Bands (u. a. REEL UNION, SHEGUI und ARCADY) und ist auch am Theater tätig.
Seine erste Solo-CD „All Heart, No Roses“ wird vom wichtigen englischen Q-MAGAZINE zum „Debut Album Of The Year“ in der Roots-Sparte auserwählt und findet sowohl in den Medien als auch beim Publikum großen Anklang. Im April 1996 wird „Turn A Phrase“ veröffentlicht. Mit dieser CD kann Seán Keane seine Position als einer der führenden Sänger Irlands weiter festigen. „No Stranger“ erscheint im Juli 1998 in Irland auf dem Grapevine-Label und erfährt eine derart große Beachtung seitens der Medien, dass sich das Album über fünf Wochen in den Top 20 halten kann und aufgrund hoher Verkaufszahlen in Irland mit Platin ausgezeichnet wird. Die CD wird von Jim Rooney (Dolly Parton) sowohl in Galway als auch in Nashville produziert, wobei irische und amerikanische Musiker an den Aufnahmen beteiligt sind. Inzwischen hat der irische Sänger weitere sieben hochkarätige Alben veröffentlicht und sich eine beachtliche, ständig wachsende Fangemeinde erobert.Die Lieder von Seán Keane lassen sich schwer einordnen. Sein Markenzeichen sind die unverwechselbare Stimme und seine ganz eigene, äußerst sympathische Vortragsweise. Von der traditionellen irischen Musik kommend, umfasst sein Repertoire alte und neue, traditionelle und „contemporary“ Songs.
Seán Keane zählt – trotzdem er sich seit 2 Jahren sehr zurück gezogen hat – immer noch zu den populärsten Künstlern Irlands. Der irische Erfolgs-Autor Joseph O‘Connor bezeichnet Sean in seinem Werk „Die Überfahrt” als „Caruso seines Genres”.
SEAN KEANE – Vocals, Whistles, Flutes, Harmonica
PAT COYNE – Guitar, Vocals
FERGUS FEELY – Mandocello, Vocals