Freitag, 6. Dezember 2013, 19 Uhr, Festhalle Irdning: ALPHABET

Alphabet (2)ALPHABET

Dokumentation, A 2013, 109 Minuten

Filmvorführung mit anschließender Diskussion mit Regisseur Erwin Wagenhofer

 

Bei ihrer Geburt sind 98 Prozent der Menschen hochbegabt. Nach der Schule sind es nur noch 2 Prozent. Unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem wird durch krisenhafte Entwicklungen zunehmend in Frage gestellt, und eine Antwort ist nicht in Sicht. Die politischen und wirtschaftlich Mächtigen wurden zum Großteil an den besten Schulen und Universitäten ausgebildet. Ihre Ratlosigkeit ist deutlich zu spüren, und an die Stelle einer langfristigen Perspektive ist kurzatmiger Aktionismus getreten.

 

Mit erschreckender Deutlichkeit wird nun sichtbar, dass uns die Grenzen unseres Denkens von Kindheit an zu eng gesteckt wurden. Egal welche Schule wir besucht haben, bewegen wir uns in Denkmustern, die aus der Frühzeit der Industrialisierung stammen, als es darum ging, die Menschen zu gut funktionierenden Rädchen einer arbeitsteiligen Produktionsgesellschaft auszubilden. Die Lehrinhalte haben sich seither stark verändert und die Schule ist auch kein Ort des autoritären Drills mehr. Doch die Fixierung auf normierte Standards beherrscht den Unterricht mehr denn je. Denn neuerdings weht an den Schulen ein rauer Wind. "Leistung" als Fetisch der Wettbewerbsgesellschaft ist weltweit zum unerbittlichen Maß aller Dinge geworden. Doch die einseitige Ausrichtung auf technokratische Lernziele und auf die fehlerfreie Wiedergabe isolierter Wissensinhalte lässt genau jene spielerische Kreativität verkümmern, die uns helfen könnte, ohne Angst vor dem Scheitern nach neuen Lösungen zu suchen.

 

Erwin Wagenhofer begreift das Thema "Bildung" sehr viel umfassender und radikaler als dies üblicherweise geschieht. Fast alle Bildungsdiskussionen sind darauf verkürzt, in einem von Konkurrenzdenken geprägten Umfeld jene Schulform zu propagieren, in der die Schüler die beste Performance erbringen. Wagenhofer hingegen begibt sich auf die Suche nach den Denkstrukturen, die dahinter stecken. Was wir lernen prägt unseren Wissensvorrat, aber wie wir lernen prägt unser Denken.

 

„Nach zwei Filmen – über den Umgang mit Nahrung WE FEED THE WORLD und Geld LET'S MAKE MONEY – stellte ich mir die Frage, warum kommt es überhaupt zu solchen Fehlentwicklungen und Verwerfungen?“ (Erwin Wagenhofer, Regisseur)

 

MOREAU KINOPROJEKT in Kooperation mit dem KULTURREFERAT DER MARKTGEMEINDE IRDNING, CCW.STAINACH und DER BUCHLADEN

 

TRAILER: http://www.alphabet-film.com/

VORVERKAUF (ab 15.11.2013) im BUCHLADEN, Klostergasse 3, 8952 Irdning

 

 


Samstag, 21. Dezember 2013, 17 Uhr, CCW: ... AUF AMOL !!!

Thoma 1… AUF AMOL !!!

(nach Ludwig Thomas‘ „Heilige Nacht“)

 

Eine Steinbauer&Dobrowsky Weihnachtsproduktion mit Musik

 

 

 

Jetzt, Leuteln, jetzt loost's amal zua!

Mein Gsangl is wohl a weng alt,

Es is aba dennascht schö gnua.

I moan, daß 's enk allesamm gfallt.

 

"Es mag mir vielleicht als Rührseligkeit ausgelegt werden, wenn ich gestehe, dass ich die Heilige Nacht beim Lesen so empfinde, als säße ich als Kind wieder in der warmen Stube und sähe all das Göttliche dieser Legende so menschlich und geheimnisvoll, als wär’s etwas, das jedem von uns geschehen könnte." (Oskar Maria Graf)

 

Frei von falscher Sentimentalität entwarf 1917 der bayerische Dichter Thoma seine Version der Heiligen Nacht nach dem Lukas Evangelium in Versform. Umso bedauerlicher, dass der in seiner Schlichtheit berührende Text in Thomas Heimat seit Jahrzehnten zur „Pflichtvorstellung“ geworden ist. Meist volkstümelnd und gefühlig um Tradition bemüht, entwickeln zahllose Aufführungen mit Harfenklang, Kindersopran und Bühnenprominenz eben das Pathos, das die ursprüngliche Direktheit und den Charme des Textes gänzlich vermissen lassen. Steinbauer&Dobrowsky nehmen sich der Vorlage in ihrer eigenen Unkompliziertheit an und holen sich das Wunder wie weiland der Autor nach Bayern schlicht in die Steiermark. Auf der Suche nach Entschleunigung und unsentimentaler Feierlichkeit in der rasantesten Zeit des Jahres stehen dem Duo neben einem starken Text ein wahrhaft gefühlvoller Musiker zur Seite: Der Bassist Reinhard Ziegerhofer entwickelte die musikalische Dramaturgie zu Ludwig Thomas „Heilige Nacht“, die bis heute die liebenswürdigste Version vom Beginn der „größten Geschichte aller Zeiten“ ist.

 

Konzept, Regie & Darstellung: Dorothee Steinbauer & Wolfgang Dobrowsky

Musikkonzept, Komposition & Spiel: Reinhard Ziegerhofer

 

 


Sonntag, 8. Dezember 2013, 16 Uhr, CCW: QUARTETT 1732

Quartett 1732QUARTETT 1732

 

Das Studium in Klagenfurt, Linz und Salzburg führte die vier MusikerInnen zueinander, ihre gemeinsame Liebe für die Kammermusik zur Formation „Quartett 1732“. Das junge Ensemble stellt sich im CCW mit einem melancholisch, temperamentvollen Programm vor. Das „Quinten-Quartett“ von Joseph Haydn, das „Rosamunde“ Quartett von Franz Schubert und ein langsames Quartett von Anton von Webern stimmen uns auf unkonventionelle Art und Weise auf die stille Zeit im Jahr ein. Ihren Namen erklären die die vier übrigens mit dem Geburtsjahr Joseph Haydns: Eine Hommage an den Tonkünstler, ohne den die Entwicklung der Streichquartett-Literatur in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.

 

Elisabeth Wöhrer (Violine)

Veronika Traxler (Violine)

Corrado Cicuttin (Viola)

Cornelia Perwein (Violoncello)

 

 

 


Samstag, 7. Dezember 2013, 20 Uhr, CCW: SCHNITTPUNKT 5

AND THEN WE RAN INTO THE OCEAN by Clara WildbergerSCHNITTPUNKT 5

 

„You love me more than I love you etc“

Tanz-Text-Performance von AND THEN WE RAN INTO THE OCEAN

 

Als ich klein war, dachte ich, dass es immer zwei Menschen geben müsse, die zur selben Zeit denselben Punkt am Himmel ansehen. (Christoph Szalay)

 

Im Weihnachtsmonat wird auch der ccw.schnittpunkt ruhiger: Das Duo Christoph Szalay und Veza María Fernández Ramos, gemeinsam AND THEN WE RAN INTO THE OCEAN präsentieren ihr Projekt „You love me more than I love you etc“, in dem Text und Tanz versuchen, sich einer gemeinsamen Sprache zu nähern. Der Motor des künstlerischen Dialoges zwischen der Tänzerin und dem Autor ist immer wieder die Liebe, die die beiden nach ihren Sehnsüchten und den Orten suchen lässt, an denen man hofft, diese erfüllt zu finden.