Samstag, 28. November, 20h: MARIA SERRANO (ESP)
MARIA SERRANO (ESP) - Die Königin des Flamencos. Die spanische Ausnahmetänzerin präsentiert ihre besten Choreographien, begleitet von einer hochkarätigen Band. Als Maria Serrano erstmals als Starsolistin mit Carmen begeistert gefeiert wurde, schwärmte die renommierte Süddeutsche Zeitung: „Maria Serrano tanzt Carmen. Eine Carmen, wie sie sich Georges Bizet nicht, wie sie sich kein Mann besser hätte ausmalen können.“ André Heller schrieb über Maria Serrano: „Maria Serrano ist ein vulkanisches Ereignis. Sie tanzt ihre Eingebungen ins Reine. Manchmal glaubt man, sie wäre von Springteufeln besessen und Augenblicke später gehört sie ganz den abgründigsten Melancholien. Ihre Kunst bleibt stets im Magischen beheimatet. Man kann es nicht erklären, nur bewundern.“ Schöner kann man es eigentlich nicht ausdrücken.
Seit frühester Kindheit kam Maria Serrano in ihrer Heimatstadt Sevilla mit einer Vielzahl von Flamenco- Stilen und herausragenden Lehrerinnen und Lehrern in Verbindung. Schon bald entwickelte sie ihre eigene, expressive und sensible tänzerische Ausdrucksform. 1993 wurde sie von André Heller für seine Produktion „Magneten“ ausgesucht und verzauberte in dieser Show 6 Monate lang das Publikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In den Jahren zwischen 1995 und 1998 tourte Maria Serrano in verschiedenen Formationen kreuz und quer durch Europa. Fernab von „Carmen“-Hype und Flamenco-Klischee machte sie sich mit ihrer im Jahr 2000 gegründeten „Compañia Maria Serrano“ europaweit einen Namen. Mit ihrem Soloprogramm „Flamenco – por derecho“, in etwa mit „Flamenco mit aufrechtem Gang“ übersetzt, zeigt Maria Serrano die ganze Bandbreite ihres interpretatorischen Könnens: Melancholisch und stark, verwundbar und explosiv, gravitätisch und spontan.
Maria Serrano – Idee, Choreographie & Tanz
Carmen Fernandez – Vocals
Christian Cabello – Gitarre
Pablo Pradas – Bass
David Bermudez – Percussion
Gustavo Perez – Lichtdesign
Freitag, 20. November, 20h: RINGSGWANDL +++ AUSVERKAUFT! +++
„Ich bin ein gesamtgesellschaftliches Seismometer und meine Nadel schreibt die Songs. Mein Hirn ist ein Radiowellenempfänger und mein Maul der Lautsprecher, der die empfangenen Strahlen in Geschichten verwandelt. Zu hören gibt es alte Reißer und frisches Gwachs. Songs von der Disco-Extase zur Beerdigung und teure Choreographien vom krummen Gestell.“
Christian Diener – E- und Kontrabass
Daniel Stelter – Gitarren, Mandoline
Tommy Baldu – Schlagzeug
"… ein bayerischer Bob Dylan", schrieb die Süddeutsche Zeitung schon vor 20 Jahren.
„Ein Punk-Qualtinger, ein Valentin des Rock'n 'Roll, ein bayerisches Genie. Ein Mann wie ein Leuchtturm, Geheimtipp der Verirrten. Der Oberarzt als Punk, verhauter Rock'n 'Roller und intellektueller Robin Hood.“ (Die Zeit)
www.ringsgwandl.com
Bild: (c) Christian Kaufmann
Freitag, 30. Oktober, 20h: GIORGIO CONTE (ITA)
Dann gab es die ersten Bandgründungen - noch immer im Elternhaus - Paolo saß am Vibrafon, Giorgio am Schlagzeug. Bald schrieben und komponierten sie gemeinsam erfolgreiche Lieder, Paolo die Texte, Giorgio die Musik. Beide studierten Rechtswissenschaften, beide wurden Anwälte, beide führten ein Doppelleben zwischen Akten und Noten, Kanzlei und Bühne. Als Adriano Celentano Paolo Contes Lieder wie "Azzurro" in internationale Hits verwandelte, trennten sich die Wege der Brüder. Während Paolo langsam, aber sicher den Weg einer Weltkarriere beschritt, fuhr Giorgio fort, Lieder für italienische Stars wie Mina, Milva, Ornella Vanoni, Francesco Baccini oder Fausto Leali zu schreiben.
Immer wieder büchste er aus dem Anwaltsleben aus. Ob auf der Theaterbühne, hinter dem Radiomikrofon oder wie in den letzten Jahren als bereits preisgekrönter Buchautor - Giorgio Contes Kreativität ist nicht zu bremsen. Trotz aller frühen Erfolge führte Giorgio Conte seine Anwaltskanzlei bis in die 90er Jahre weiter.
Doch dann, 1993, kam die große Wende: Er trat bei Italiens berühmtestem Festival für anspruchsvolle Chansons auf, dem "Premio Tenco" (benannt nach dem früh verstorbenen Cantautore Luigi Tenco, der sich 1967 eine Kugel in den Kopf jagte, nachdem er beim Festival von San Remo nicht das Finale erreicht hatte). Dem damals 52-jährigen Giorgio Conte wurde schlagartig klar, dass er von nun an nur noch von seiner Kunst leben wollte und er tat, wozu sich sein vier Jahre älterer Bruder lange vor ihm durchgerungen hatte, er hing den Anwaltsberuf an den Nagel. Für immer.
Noch im selben Jahr erscheint sein Album "Giorgio Conte". Das Cover zeigt ihn an seinem Schreibtisch sitzend, dem Anwaltsschreibtisch ohne Anwalt, denn dieser Giorgio Conte, der jetzt dahinter sitzt, hält ein Pferd am Zügel, das rechts aus dem Bild schaut. Dieser hintergründige Humor ist sein Markenzeichen.
Jungen Kollegen und Kolleginnen rät er heute, anfangs so viel wie möglich aufzutreten, sei die Gage auch noch so gering. Genau das hat er selbst am Beginn seiner Karriere als Vollzeit-Chansonnier getan: 400 Konzerte in halb Europa gefolgt von einer Tournee durch Kanada, wo er 1996 als einziger nicht frankofoner Künstler beim "Festival de la chanson française" auftritt - im berühmten "Forum" von Montréal. Dort wird er sogar mit dem legendären französischen Chansonnier George Brassens verglichen.
Regelmäßig erscheinen neue Alben, manche von ihnen werden mit Preisen ausgezeichnet und Giorgio Conte entwickelt seinen unverwechselbaren Stil. Diese Mischung aus Retro-Charme mit französischem Flair, ein bisschen 20er, 30er Jahre, ein bisschen "Roaring Fifties"und "Swinging Sixties" - ein Gastgarten mit bunten Glühbirnen, ein tanzendes Pärchen, die erträgliche Leichtigkeit des Seins, das ist vielleicht Giorgio Contes Botschaft eingerahmt von Nostalgie, gespickt mit Ironie und eben jenem feinen, leisen Humor. Ein Seigneur und ein Geschichtenerzähler vom Scheitel bis zur Sohle. Deshalb möchte er auch nah dran sein an seinem Publikum, er braucht fürs Erzählen den Augenkontakt. Dass er nur mit erstklassigen Musikern auftritt, versteht sich von selbst. Die kleine Band ist bestens eingespielt, jeder weiß zu jeder Minute genau, was er zu tun hat, obwohl alles wie improvisiert wirkt.
Eines seiner nachdenklichsten Lieder (Cos'è mai la vita?) ist eine kleine Lebensphilosophie und zugleich gibt Giorgio Conte sehr viel von sich selbst darin preis: "Was ist wohl das Leben? Hm, das Leben ist das Leben. Andere Antworten hab ich nicht, vielleicht ist es eine Kapriole, ein Salto Mortale, der eine unterhält sich bestens, der andere verletzt sich dabei. Das Leben ist gestern, ist heute. Morgen - davon hat keiner eine Ahnung. Wir müssen stark bleiben, das Meer und den Himmel durchschauen, während des Unwetters Unterschlupf suchen und danach wieder heraus kriechen, um uns an der Sonne zu wärmen. Mit dem Leben spazieren gehen, solange das Leben das will."
Mirjam Jessa, Ö1
Samstag, 17. Oktober, 20h: CATHERINE RUSSELL (USA)
Mit ihrer grandiosen Stimme und wundervollen Band deckt sie ein breites musikalisches Spektrum amerikanischer Roots-Music ab – von Blues über Soul, Swing und Jazz! Ihr Können lässt sich auch an einer schier unerschöpflichen Anzahl von Preisen und Auszeichnungen nachweisen: Sie gewann den Preis der deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie Jazz, wurde von der „Academie du Jazz” mit dem Prix du Billie Holiday ausgezeichnet und erhielt einen Grammy für den Soundtrack zur TV-Serie „Boardwalk Empire“ – um nur einige Preise zu nennen. Mit ihrem dritten Album „Inside This Heart Of Mine” führte sie erstmals die amerikanischen Jazz-Charts an, und erntete weltweit sensationelle Kritiken. Noch mehr Charts-Platzierungen gab es dann mit „Strictly Romancin” und die neue CD „Bring it Back” katapultierte sie endgültig in den Jazz-Olymp und längst ist sie Stammgast bei den ganz großen Musikfestivals.
Auf der Tour im Oktober ist sie mit ihrem aktuellen Album „Bring It Back“ zu hören. Zahlreiche Jazz-Magazine haben die Platte als eines der besten Alben des Jahres genannt, darunter NPR Music, Downbeat, Roots Music Report und Curt’s Jazz Cafe. Jazz, Blues, Soul und Swing – das Repertoire von Catherine Russell ist so groß wie ihre Bühnenpräsenz!
Catherine Russell – voc
Matt Munisteri – guit
Mark Shane – piano
Tal Ronen – bass
Samstag, 10. Oktober, 20h: MALLY - GASSELSBERGER - MORO
„Sir“ Oliver Mally – guit, voc
Martin Gasselsberger – piano, keys, voc
Martin Moro – guit, slide guit, mandolin
Freitag, 2. Oktober, 19 Uhr: PUR. Bilder - Collagen - Objekte
Freitag, 25. September, 20h: DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHHEIT
„Wir versuchen Erinnerungen zugänglich zu machen, die nicht nur zu Karl Kraus‘ Zeiten „im blutigem Traum verwahrter Jahre“ vergraben liegen. Sein Marstheater „Die letzten Tage der Menschheit“ übersteigt bis heute unser Fantasie- wie Stehvermögen.“ (Steinbauer & Dobrowsky)
Der unvorstellbare Spagat zwischen zwei unbequemen Jubiläumsjahren – zwischen dem Ausbruch des Ersten und dem Ende des Zweiten Weltkrieges – ließ Steinbauer & Dobrowsky 2014 ihre Winterakademie aus der Taufe heben: Neun Jahre nach ihrer ersten Fassung des Mammutwerkes widmen sie sich nochmals dem großen Botschafter wider das Vergessen. Um angesichts der Unvorstellbarkeiten Augen und Ohren doch offenhalten zu können, sind ihnen Betroffenheit wie Spiellust wesentliche Motivation. Tatsächlich scheint ja zu allen Zeiten Grausamkeit, Gehorsam, Duldsamkeit und Ablenkung auf das absurdeste miteinander verknüpft. So wissen sie nicht nur von jener Zeit das ein und andere Lied zu singen und wollen auch durch musikalische Zitate einen Beitrag zur wachen Erinnerungen in beiderlei Zeitrichtungen leisten.
„Man ist nie traurig genug, die Welt besser zu machen – man hat zu bald wieder Hunger.“ (Elias Canetti)
„Ihr Beitrag zur „wachen Erinnerung“ an die zwei großen Schlachtzüge macht auch das Publikum frösteln“ (Elisabeth Willgruber-Spitz, Kleine Zeitung)
Fassung, Spiel und Regie: Dorothee Steinbauer & Wolfgang Dobrowsky