Freitag, 6. Mai, 20h, CCW: ARSTIDIR (Island)
Árstíðir wurden 2008 gegründet, und hatten bereits im selben Jahr zwei Nr. 1 Platzierungen im isländischen Radio. Sie waren in den letzten Jahren die ganz großen Augenöffner und Lieblinge auf Festivals in halb Europa. Árstíðirs Musik ist eine seltene Zusammensetzung von Klarheit und Komplexität. Ihre Songs sind einfach zum Verlieben. Es werden unterschiedliche Einflüsse wie Progressive Rock, Indie, klassische Kammermusik und isländische Volksmusik vermischt. Das Ergebnis ist ein ungewöhnlich breites Spektrum an Klanglandschaften bei dem der vielstimmige Gesang im Vordergrund steht. Wir präsentieren mit diesem Quintett Musik aller höchster Güteklasse aus dem Land des hohen Nordens, das uns nicht nur mit Acts wie Björk, Of Monsters And Men und Sigur Ros beschenkte!
Daníel Auðunsson – Guitar & Vocals
Gunnar Már Jakobsson – Guitar, Baritone Guitar & Vocals
Karl James Pestka – Violin & Vocals
Ragnar Ólafsson – Piano & Vocals
Ashia Bison Rouge – Cello
“Árstíðir is similar to some other Icelandic bands in that they sound big and orchestral like Sigur Rós and, like Ólöf Arnalds, they strike that magic balance between intimacy and mystery.” (Beverly Bryan, MTV Iggy)
CDs: Hvel (2015), Svefns og vöku skil (2011), Arstidir (2009)
Freitag, 22. April, 20h, CCW: REBECCA ANOUCHE & RAINER JURIATTI (Weltmusik & Literatur)
Rebecca Anouche (F/GB) – Vocals
Manu Mazé (F) – Akkordeon
Reinhold Kogler (A) – Baritongitarre
Toti Denaro (I) – Percussion
Samstag, 2. April, 20h, CCW: DA KALI (Mali)
Die Protagonisten des Trios stammen allesamt aus lange zurück reichenden Familien-Linien von Griots der Mande-Kultur. Die Griots bildeten ursprünglich eine Kaste, die es als ihre Aufgabe sah, in ihren Liedern die kollektive Erinnerung der Gesellschaft zu bewahren. Sie wurden von den Königshäusern, Adeligen und wohlhabenden Mitgliedern der Gesellschaft engagiert, und musizieren nach wie vor bei formellen Anlässen und Festlichkeiten. Sie waren sozusagen das Gedächtnis des Reichs der Malinke, welches sich vom heutigen Senegal über Timbuktu bis Gao in Mali erstreckte. Diese Tradition führt das TRIO DA KALI fort und versucht sehr alte überlieferte Geschichten zu erhalten, denn auch in Mali ist die Tradition in Gefahr, Mobiltelefone und Fernsehen verdrängt die mündliche Überlieferung und die Kinder eifern lieber Platik-Stars nach, als die orale Tradition ihrer Vorfahren fortzuführen. Die Debut-EP des Trios auf dem Kult-Label WORLD CIRCUIT (Buena Vista Social Club, Ali Farka Toure usw.) ist ein bemerkenswertes Ton-Dokument geworden. Sängerin HAWA KASSE MADY wurde von verschiedenen Musik-Journalisten bereits mit Mahalia Jackson verglichen und eine ähnliche Karriere sei dieser außergewöhnlichen Sängerin gewünscht, verdient sie ihren Lebensunterhalt zu Hause doch zum großen Teil mit Engagements auf traditionellen Hochzeiten oder bei Straßen-Parties (die größte Einnahme-Quelle für Malis Musiker!). Der augenscheinlichste Teil der Trio-Besetzung ist das Balafon, das von Meister-Musiker LASSANE DIABATE gespielt wird. Diabate war unter anderem Mitglied in den herausragenden Band-Projekten Afrocubism und Toumani Diabate`s Symmetric Orchestra. In vielen westafrikanischen Ensembles spielt das Balafon nur eine begleitende Rolle, hier beim TRIO DA KALI ist es mit seinem reichen, warmen und farbenfrohen Klangvolumen aber das Lead-Instrument. Das jüngste Ensemble-Mitglied ist MAMADOU KOYATE. Er spielt, wie in der Band seines berühmten Vaters Bassekou Koyate, die Bass-Ngoni, eine in ganz Westafrika verbreitete Langhals-Laute.
Das TRIO DA KALI wurde erst 2013 gegründet, um mit dem Kronos Quartet ein eigenes Projekt zu entwickeln, gastierte bereits bei den BBC Proms, beim London Jazz Festival oder im Theatre de la Ville in Paris. David Harrington vom Kronos Quartet meint über das TRIO DA KALI: „One of the most beautiful collaborations Kronos had in it’s 40 years.”
Mittwoch, 23. März, 20h, CCW: GIFT
Steinbauer & Dobrowsky spielen das preisgekrönte Theaterstück der holländischen Autorin LOT VEKEMANS.
Was verbindet zwei Menschen nach einer gemeinsamen Vergangenheit, einem gemeinsamen Verlust? Die Grabverlegung des vor 16 Jahren verunglückten Sohnes lässt „Sie“ und „Ihn“ nach langem Schweigen wieder aufeinander treffen. Er ist damals weggegangen und hat versucht, ein neues Leben anzufangen, sie ist geblieben, um einfach weiterzumachen. Lot Vekemans hat einen wunderschön schlichten wie authentischen Dialog für zwei Menschen geschrieben, die erst ein Kind, dann sich selbst und schließlich einander verloren haben. Ein Abend über die Liebe, deren Verlust, Tod, Schuld, Vergebung und doch Dank eines leichten, transparenten Dialogs voll leisen Humors der Wiedererkennung. Ein mutiges Stück um ein Paar zwischen Annäherung und Verweigerung, Vorwurf und Verständnis, Trauer und Trost, Härte und Zärtlichkeit, die ahnen lässt, was bleiben darf, wenn alles vergangen scheint. Das Ende verspricht eine große Portion Mut und Hoffnung. Um das Stück zu zitieren: It must be so! Ein schöner Start ins Neue Jahr, finden wir!
Konzept/Regie/Spiel: Dorothee Steinbauer & Wolfgang Dobrowsky
LOT VEKEMANS über ihr Stück:
Das Interessante am Schreiben für‘s Theater ist für mich, dass man nur den Dialog als Instrument zur Verfügung hat. Man kann nur mit dem gesprochenen Wort arbeiten. Aber das Schöne an gesprochener Sprache ist, dass sie sowohl zeigt, was man sagen möchte, als auch, was man nicht sagen möchte. Wörter sind demzufolge auch ein Tor zu dem, was ungesagt bleibt. Ich glaube, dass das beim Schreiben fürs Theater immer zutrifft, aber insbesondere bei diesem Stück, da es in beiden Figuren so viel emotionalen Schmerz gibt, der die Türe zur Kommunikation verschlossen hat. Sie nach Jahren der Trennung wieder zusammen zu bringen, öffnet diese Türe nicht automatisch wieder. Im Gegenteil, sie versuchen zu verhindern über das zu sprechen, was passiert ist, sie versuchen die offensichtlichen Fragen zu vermeiden. Vor allem im ersten Teil ist jeder Satz vorsichtig, wenn die Frau versucht Fassung zu bewahren, und der Mann sein Bestes gibt, um die Frau nicht zu verletzen. Natürlich können sie das nicht aufrechterhalten. Ich glaube, was ich versucht habe, ist, zu zeigen, wie wir Sprache verwenden, um uns zu verteidigen, weil wir uns unsicher fühlen, wen wir uns durch unseren tiefsten emotionalen Schmerz wühlen. Auf der anderen Seite ist sie auch der Zugang zu Bewusstsein und Verbindung. Wir öffnen uns manchmal, weil jemand etwas tiefgreifendes zu uns sagt. Beide Charakteristika des gesprochenen Wortes sind in dem Stück, obwohl ich sagen muss, dass ich mir dessen nie bewusst war, als ich anfing, das Stück zu schreiben. Es ist also nichts, das ich absichtlich getan habe – es ist mehr oder weniger so passiert.
Freitag, 4. März, 19:30 Uhr (!), CCW: POETRY SLAM