Freitag, 11. November, 20h, CCW: KARLHEINZ MIKLIN QUARTETT
Am Jazzinstitut der Grazer Kunstuniversität hat es in den letzten Jahren viele Wechsel gegeben. Das Professorenkollegium wurde entscheidend verjüngt und auch deutlich internationaler, renommierte Persönlichkeiten der europäischen wie auch der amerikanischen Jazzszene konnten gewonnen werden. Neben Karlheinz Miklin, der ja eher der Gründergeneration angehört, stehen zwei Musiker auf der Bühne, die in letzter Zeit nach Graz gekommen sind. Es spricht für die Musiker an Klavier und Bass, dass sie die Audition in Graz auch gegen starke amerikanische Konkurrenz gewinnen konnten und so das europäische Profil des Jazzinstitutes stärken.
Der gebürtige Deutsche Olaf Polziehn ist ein sehr gesuchter Sideman in einer stilistischen Bandbreite von Patti Austin zu Take Six, Till Brönner zu Randy Brecker, Scott Hamilton zu Bob Mintzer – vor allem mit letzterem ist er auch regelmäßig unterwegs. Seit einiger Zeit tritt Polziehn aber auch als Leader immer mehr in den Vordergrund und gibt dem klassischen Format des Klaviertrios neue Akzente.
Seit Jahrzehnten ist Dänemark zweifellos Europas Nr. 1, was den Jazzbass betrifft. Einer jüngeren Generation angehörend schließt Morten Ramsbøl nahtlos an diese Tradition an, der sich bereits in relativ kurzer Zeit einen Platz in vorderster Linie erspielt hat. Erfahrungen mit der Danish Radio Big Band und großen Namen wie John Scofield, Peter Erskine oder Kurt Elling bilden das musikalische Fundament, das Ramsbøl nun auch zur Leitung eigener Gruppen befähigt.
Karlheinz Miklin jr. am Schlagzeug war als Mitglied des Trios seines Vaters in ganz Europa und Südamerika bei vielen Festivals und Aufnahmen unterwegs, daneben auch mit Größen wie Sheila Jordan, Michael Abene, Luis Bonilla, Don Menza auf der Bühne. Auch als Gründungsmitglied der Indie-Rock Gruppe „The Base“ ist er gerade viel unterwegs, zuletzt in einer Crossover Produktion mit dem Ballett der Grazer Oper.
Karlheinz Miklin – seit Jahrzehnten eine der prägenden Figuren der heimischen Jazzszene – ist nach wie vor sehr präsent. Nach dem 30-jährigen Jubiläum mit seinem „Quinteto Argentina“ 2014 stand im März 2015 eine Tour und eine neue CD („Encore“ TCB) mit Billy Hart und Heiri Känzig am Programm. „Shadows“, aufgenommen mit Mark Murphy und Fritz Pauer, wird gerade in den internationalen Jazzmedien hervorragend rezensiert, mit seinem Soloprojekt ist Miklin auch etwas abseits der üblichen Jazzpfade erfolgreich.
Karlheinz Miklin (saxes, flute)
Olaf Polziehn (p)
Morten Ramsbøl (b)
Karlheinz Miklin jr. (dr)
Freitag, 30. September, 20h, CCW: IAN SIEGAL BAND (GB)
In den USA wurde er als einziger Nichtamerikaner sowohl 2012 als auch 2013 bei den „Blues Music Awards” mit dem „Contemporary Blues Album Of The Year” nominiert, bei den „British Blues Awards” gewann er gleich drei Sparten: „Male Vocalist Of The Year”, „Blues Album Of The Year” und „Song Of The Year”. Kritiker und Insider behaupten, wäre Ian Siegal in den 60s aktiv gewesen, hätte er heute denselben Status wie Van Morrison oder Joe Cocker. Es gibt tatsächlich sehr wenige Künstler, die ihr Publikum von der ersten Sekunde an derart in Bann ziehen können, was ihm Headline-Bookings auf vielen wichtigen Festivals wie z. B. dem „North Sea Jazz” einbrachte. In den 1990ern zog er zuerst als Straßenmusikant durch Europa, schaffte es auf Grund seiner Magie bald in diverse Clubs und stand 2003 plötzlich als Opener für ex-Rolling Stones Bill Wyman‘s Rhythm Kings Europa-Tour auf den Bühnen. Wyman holte ihn dann auch als Sänger in die Band, dem folgte eine ausgedehnte Duo-Tour mit Big Bill Morganfield (der Sohn von Muddy Waters), danach kam er 2004 als Sänger der Lee Sankey Band bereits zum ersten Mal auch nach Österreich, 2005 war er mit seinem Album „Meat & Potatoes” bereits Nr.1 in den holländischen Soul/Blues/Jazz-Charts. Seitdem läuft es für Ian wie am Schnürchen, er kann sich mittlerweile die Rosinen raus picken, ist vor allem auch unter den schwarzen Blues-Musikern in den USA sehr geschätzt und gern gesehener Partner. Pinetop Perkins liebte mit Ian zu spielen, und Alvin „Youngblood” Heart schwört ebenso auf ihn und steuerte Gitarrenarbeit und Backing Vocals auf Ian Siegals Album „Candy Store Kid” bei (aufgenommen in Mississippi), das 2012 Nr. 1 in den „iTunes UK Blues Charts” war. Abseits des Blues und Rock tourt er aktuell mit dem Projekt „Broadway in Satin” einer enorm hochwertigen Billie Holiday-Revue mit ausgewähltem Orchester durch Südamerika und Ost-Afrika.
Kritiken:
„There are blues singers, there are good blues singers, and then there is Ian Siegal, who I would put in a class of his own.” (Mike Mager, Blues in Britain)
„The most soulful light-skinned brother I know.” (Otis Redding Jr.)
"My Man! We're from the same school!” (Ronnie Wood)
„A voice ranging from the soaring passion of James Brown and Otis Redding, to the gravelly depths of Tom Waits and Howlin' Wolf.” (Bob Dayfield, Blueprint)
„Ian Siegal is without doubt THE most talented musician/songwriter to emerge on the British blues scene in recent years. Ian doesn't just perform the blues, he is totally possessed by them. He doesn't just play the guitar, he talks to it ... and it talks back! If Ian had been around in the 60's, then there is no doubt that today he would be a made man, talked of in the same breath as Eric Clapton, John Mayall, Page and Plant, Van Morrison et al.” (Ian Brown, Blues4ever)
Eintritt: € 23.-
Ermäßigung von € 3.- für CCW-Mitglieder
Ermäßigung von € 2.- für Club Ö1, AK-Card, Senioren
Ermäßigung von 50% für Schüler, Lehrlinge, Studenten, Arbeitslose, Menschen mit Behinderung
Freier Eintritt für Kinder unter 10 Jahren
Freitag, 1. Juli, 20h, CCW: CELIA MARA (Brasilien)
Donnerstag, 23. Juni, 20h, CCW: NACH DER LIEBELEI (Theater)
„Der Schriftsteller Arthur Schnitzler und die Deutsche Schauspielerin unterhielten in Wien eine stürmische Beziehung, die keine zwei Jahre hielt. Später sahen sie sich noch manchmal und wechselten auch Briefe. Zuletzt begegneten sie sich 1929. Der Dichter saß im Parkett des Berliner Theaters Unter den Linden, Adele Sandrock war dort engagiert. Man hatte ihr die Anwesenheit des berühmten Besuchers vermeldet. Sie späte durch das Guckloch im Vorhang, sah ihn und stöhnte: „Oh Gott, ist der alt geworden!“. Das Stück lässt diesem Wiedersehen auf Entfernung ein Treffen auf engem Raum folgen: Zwei nicht mehr ganz junge Menschen erinnern sich ihrer einstigen erotischen Leidenschaft, was zugleich komisch und rührend ist. Sie streiten sich wie einst. Sie versöhnen sich wie einst. Sie reden über Kunst und Leben, über Arbeit und Spiel, über Liebe und Tod. Am Ende ist es Schnitzler, der die Zeche zahlen muss, nicht nur im wörtlichen Sinn … Dieses Treffen ist eine Erfindung. Ist es eine Erfindung? Wenn es sich ereignet hat, ist es vermutlich genauso abgelaufen wie im Stück?!“ (Der Autor Rolf Schneider über „Nach der Liebelei“)
Mit Dorothee Steinbauer als Adele Sandrock und Wolfgang Dobrowsky als Arthur Schnitzler
Samstag, 11. Juni, 20h, CCW: FEEDBACK
David Rataitz – guitar, vocals
Elias Pivec – drums