Rehling & HolzapfelNeues von Früher führt in eine kindliche Welt aus heutiger Sicht! Schauplatz dieser wahren und durchlebten Ereignisse aus den sechziger Jahren ist ein kleines Dorf in Oberbayern, in dem Rehling aufwuchs, wo jeder jeden kannte, wo es Anteil nehmende Nachbarschaft gab, der Spielplatz für die Kinder eine weitgehend intakte Natur. Die scheinbare Idylle birgt Momente voller Tragik, Komik und Humor! Sensible Beobachtungen im Dialekt, Erinnerungen fern jeglicher Wehmut, die ihre Kraft aus der Einfachheit von Sprache und Erlebnis schöpfen. Die Musik von Peter Holzapfel und Erwin Rehling: Ein hochartifizielles zeitgenössisches Klanggeflecht, rockig, jazzig, experimentell – in direkter Verbindung zu den Geschichten.

 

Biographien:

Peter HOLZAPFEL (Posaune, Gitarren, Melodica, Electronics)

Peter Holzapfel studierte klassische Posaune am Richard-Strauss-Konservatorium in München. Als Posaunist ist er nicht nur in Bands unterschiedlicher Jazzstile, sondern auch

im Orchester, in Neue-Musik-Ensembles und immer wieder als Theatermusiker unterwegs. Seit 15 Jahren spielt er in verschiedenen Gruppen der Performance- und Klangkünstlerin Limpe Fuchs frei improvisierte Musik. Holzapfel komponiert Musik für Dokumentarfilme, Radiofeatures und Theater und produziert im Team Soundtracks für Kino- und Fernsehfilme. 2010 begann er seine Zusammenarbeit mit Erwin Rehling, es entstanden u. a. die CDs “Umpa Umpa” und “Schoisser”.

 

Erwin REHLING (Geschichten, Schlagzeug, Steine, Marimba)

Studium der Bayerischen Geschichte, Theaterexperimente mit Zbigniew Cynkutis, Zygmunt Molik, Nelia Veksel. Ab Mitte der 1980er Jahre Perkussionist bei den Volksmusik-Anarchisten „Die Interpreten“, danach und daneben weitere Theater- und Musikprojekte, sowie drei vielbeachtete Dokumentarfilme. Gründete 2002 mit Fritz Moßhammer das Duo Hammerling.

Da Winta

Jeder von uns Buam hod oa baar Schi ghabt, de Bindung mit so am Schnappverschluß. Mit dene Schi hamma ois gmacht, Springa, Slalom, Schuß und aa Langlauf. Do hamma ma uns a richtige Streckn baut g´habt, hauptsächlich auf de Woidwegal, an Rundkurs, Start und Ziel zwoa Hoslnusstecka links und rechts. Da Wognsteda Edi hod a Uhr g´habt mit Sekundenzoager. Da hod a gwart, bis da Zoga om auf Null war und dann hod a des Startzeichen gem. Jeda is oanzln dro gwesen, de andern ham, verteilt auf der Streckn, g´schaut, daß koana a Abkürzung gnomma hod durch de Baam durch. Und dann bist mit letzta Kraft durch´s Ziel durche, da Edi hod auf´d Uhr gschaut und gmoant: „Sogn ma amoi vierahoib Minuten“

De Keiwen

Olle zwoa Wochan hod am Bahnhof in Soyen am Obend a Zug ghodn, wo Keiwen valodn worn san. Do san de Bauern mit eanane holzern Steig´n hint om am Bulldog daher gfahrn und dann san de Keiwen in de Waggons eine kemma. Do war a Stroh drin, des hod olle beruhigt. I bin jeds Moi mim Radl oder z`Fuaß dabei gwesn und hob zuagschaut. Da Verlust, oder wenn wos wegkimmt, wos ma gern ghabt hod, des Armselige dabei, des hod mi ozogn.

De Prinzessin vo Huab

Der Herr R. war a großa  schlanka scheena Mo mit am Bart und hod, so wiera ausgschaud hod,  gar ned so recht herbasst in unsere Gegend. I glaab er is noch´m Kriag vo Pommern kemma gwesn und hod in Huab hintn in am kloana Hof glebt. Er war Schreiner und Zimmerer und auf seine  Felder, die zum Hof gherd ham, hod er biologisch Gmias obaut, lang bevor andere damit ogfangt ham. An kloana Bulldog hod a ghabt und an Anhänger, aba koan Zwoa-Achser, sondern an Oan-Achser mit bloß zwoa Radln und ana kloan Ladefläche. Do is in da Mittn a großer roter Plüschsessel drauf gstandn. Der war mit Strick nach außen zu de Bordwänd hi obundn, so dass a ned umanand rutschn hod kenna. Wenn sie zum Eikaffa nach Soyen gfahrn san, do is er aufm Bulldog g´wesn und is gfahrn und sei Frau is hinta eam aufm Anhänger in dem roten Plüschsessel drin g´sessn. Und a so is des G´spann ins Dorf eine groid.

 De weiße Goaß

Wia´s beim Nachbarn d´Landwirtschaft aufgem hod, is da Stoi laar gstandn. Im Herbst war a kloana Zirkus bei uns. Sie ham für eanane Viecher an Winterplotz gsuacht. Do hams beim Nachbarn gfrogt und do san dann statt de Kiah und de Keiwen Ponys, greßere Pferdl und a baar weiße Goissn im Stoi drin gstand´n. Und im Deen draussn a Dromedar und a Giraffn. Amoi hod da vasuffene Tierpfleger scho d´Hosn herunt ghabt und hod vo hint an oana weißn Goiss rumgmacht, aba d´Resl hod´n dawischt.

 Essn am Fenstabrettl

Wenn mia so um de Mittagszeit gar ned recht gwußt ham, wos ma doa soin, dann samma zum Hanslmaor umme ganga und ham zuagschaut, wia da oid Hanslmoar sei Mittogessn ganz alloa am Fenstabrettl gessn hod, olle andern san umman Disch ummagsessn. Da oid Hanslmoar aba hod si sei ganz Lem lang gweigert, mit seim Schwiegersohn an oam Disch zum Sitzn.

 

Eintritt: € 17.-

Ermäßigung von € 3.- für CCW-Mitglieder

Ermäßigung von € 2.- für Club Ö1, AK-Card, Senioren

Ermäßigung von 50% für Schüler, Lehrlinge, Studenten, Arbeitslose, Menschen mit Behinderung

Freier Eintritt für Kinder unter 10 Jahren