Juriatti (2)Eltern, deren Kinder während der Schwangerschaft versterben, bleiben einsam: Niemand kannte ihr Kind, es gibt keine Geschichten oder Erinnerungen, die geteilt werden können. Am 31. Oktober eröffnen die Musiker Arnold Meusburger und Philipp Lingg gemeinsam mit dem Autor Rainer Juriatti Wort- und Klangwelten der Sprachlosigkeit, im Angesicht einer Katastrophe, die sich statistisch jedem dritten Elternpaar mindestens einmal im Leben zeigt – in Momenten, in denen der Mensch anstelle des Todes auf das werdende Leben eingestellt ist.

 

Textkonzert mit Arnold Meusburger, Philipp Lingg und Rainer Juriatti

 

www.juriatti.net

 

Zum Buch:

 

Die Abwesenheit des Glücks

Sprache ist ihm immer wieder entglitten. So dauerte seine innere wie äußere Reise mehr als 20 Jahre an. Am Ende stand die Geschichte seiner fünf Sternenkinder. Eltern, deren Kinder während der Schwangerschaft versterben, sind einsam. Schwer bleibt es für Angehörige, Freunde und Bekannte, Trauer nachzuvollziehen: Niemand kannte den verstorbenen Menschen, es gibt keine Geschichten oder Erinnerungen zu teilen. Juriattis Erzählung handelt von Liebe und Trauer, vom Schmerz und vom Hadern.

 

Auf der Suche nach dem Wort

„Es stand mir niemals zu, Ratschläge zu erteilen“, so der in Graz lebende Autor, „zugleich aber wollte ich keinesfalls eine betroffenheitstriefende Geschichte erzählen, es wäre unseren Kindern nicht angemessen.“ Damit begann sein Ringen, seine Suche nach dem richtigen Klang, nach dem Angemessenen und damit dem, was in seinen Augen im Grunde jedes Buch ausmacht: „Eine Erkenntnis“, so der Autor. Die Arbeit an „Die Abwesenheit des Glücks“ dauerte mehr als 20 Jahre und führte ihn bis an die Nordküste Spaniens: Auf eben dieser Suche nach dem angemessenen Wort. Denn, so der Autor: „Sprache ist mir immer wieder entglitten.“

 

Hintergrund: Sternenkinder

 

Als Sternenkinder bezeichnet man Kinder, die vor, während, oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Aber auch ältere Kinder werden oft liebevoll so genannt. Nicht zu vergessen sind auch Kinder, die durch einen Schwangerschaftsabbruch oder plötzlichen Kindstod ihren Weg nicht zu Ende gehen konnten. (Quelle: www.mein-sternenkind.de)

 

Hinter der Wortschöpfung ‚Sternenkinder’ steckt die Vorstellung, dass die frühverstorbenen Kinder als Stern am Himmel funkeln – in Anlehnung an die Worte aus ‚Der kleine Prinz’ von Antoine de Saint-Exupery: „Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.“ (Quelle: www.verein-pusteblume.at)

 

Eintritt: € 15.-